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Wie anfällig ist Bayer 04 noch?
Auf den ersten Blick ist alles klar: Bayern München liegt acht Punkte hinter dem Tabellenführer. Die Aufholjagd kann trotzdem gelingen

Foto: ChatGPT
Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Als ich die Titelkampf-Story meines Bild-Kollegen Christian Falk diese Woche zum ersten Mal las, schüttelte ich nur den Kopf. Die Überschrift lautete: „So wird Bayern doch noch Meister!“ Der Blick auf die Bundesliga-Tabelle gab mir Gewissheit: Der Vorsprung von Spitzenreiter Bayer Leverkusen auf Verfolger Bayern München beträgt immer noch acht Punkte – bei elf ausstehenden Spieltagen. Wie will Bayern den Rückstand in elf Spielen aufholen?
Dummerweise las ich den Artikel ein zweites Mal und schaute mir seine Tipps genauer an. Zusammengefasst: Leverkusen gewinnt zwar alle Heimspiele, aber leistet sich auswärts vier Unentschieden und verliert das Gastspiel in Dortmund. Die Bayern dagegen: rollen das Feld bis zum Saisonfinale von hinten auf. Also ein dritter Blick auf die Falk-Tipps zu Bayer Leverkusen: 1:1 in Köln, 2:2 in Freiburg, 0:0 bei Union, 2:2 in Frankfurt, zwischendurch 0:2 in Dortmund.
Völlig verrückt klingt die Prognose nicht, oder?
Plötzlich hatte ich Redebedarf – heute im Fever Pit’ch Podcast mit Uli Hebel, Kommentator bei DAZN und Sky. Danach war ich noch mehr verunsichert.
Ein neutrales Wochenende wünscht
Euer Pit Gottschalk
⚽️ Unser Podcast

Neuer Bayern-Trainer: Warum nicht Streich?
Alles neu macht der März: Beim FC Bayern München tritt mit Max Eberl der neue Sportvorstand seinen Dienst an. Ausgestattet mit immenser Machtfülle und klaren Aufgaben: Er muss einen passenden Trainer für die scheinbar untrainierbaren Bayern finden und dann noch zu ihm passende Spieler. Eine Mammutaufgabe, bei der Pit Gottschalk und Malte Asmus heute zusammen mit Uli Hebel (DAZN, SKY, #KlickAndRush Podcast) mit ein paar Tipps geben. Sie diskutieren Trainernamen, stellen Roberto de Zerbi vor und überraschen mit einem heiklen Vorschlag. Zum Podcast: Hier klicken!
⚽️ Heute im Fernsehen
20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, SC Freiburg – Bayern München

Das 2000. Bundesliga-Spiel des FC Bayern
Als erster Bundesligist erreichen die Bayern am Freitag die Marke von 2000 Spielen. Für den 1207. Sieg spricht die jüngste Bilanz gegen den SC (15 Spiele ungeschlagen, zuletzt fünf Siege). In Freiburg (13-6-4) verloren die Bayern seit Mai 2015 nicht mehr. Beide schleppen Negativserien hinter sich her: der SCF holte nur einen Punkt aus fünf Spielen, (Saisonrekord), die Bayern verloren die letzten beiden Auswärtsspiele – einen Pleitenhattrick in der Fremde gab es zuletzt im Januar/Februar 2007 unter den Trainern Felix Magath und Ottmar Hitzfeld. Lieber will Thomas Tuchel eine positive Geschichte schreiben und mit seinem 131. Bundesligasieg ausgerechnet den SC-Trainer Christian Streich einholen und mit ihm Platz 17 im ewigen Trainerranking einnehmen. Kommt Thomas Müller zu seinem 464. Bundesligaeinsatz, zieht er mit den Legenden Lothar Matthäus und Toni Schumacher gleich. Leon Goretzka steht vor seinem 100. Bundesligasieg mit Bayern. Kein gutes Omen ist der Einstand von Sportvorstand Max Eberl, der als Funktionär eine gruselige Bilanz in Freiburg hat (1-4-9). Ebenso dass Harry Kane gegen Freiburg noch kein Tor gelang, als einer von nur drei Klubs in dieser Saison.
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⚽️ Tag 1 mit Max Eberl
Von Alex Steudel
Als jetzt die Verpflichtung von Sportvorstand Max Eberl beim FC Bayern bekanntgegeben wurde, hat mich das nicht sonderlich überrascht. Es war ja in den letzten Jahren in den Medien öfter angekündigt worden als zum Beispiel die Aufstiegsvorhaben des HSV, was etwas heißen will.
Trotzdem bin ich ins Nachdenken geraten, als es so weit war. Schließlich beginnt heute, mit dem Spiel der Bayern in Freiburg, offiziell eine neue Zeitrechnung beim Rekordmeister: Tag 1 mit frischem Manager.
Fasten your seat belt, Max Eberl.

Natürlich ist Bayern im Fußball die Krönung der Schöpfung, der deutschsprachigen zumindest. Jeder will da hin. Eberl ist außerdem Ex-Bayernspieler, und er ist Bayer, genauer gesagt: Niederbayer. Der 50-Jährige passt also perfekt nach München, obwohl es oberflächlich gesehen anders schien, als er zur eigenen Vorstellung nicht wie seine Chefs in dunklem Anzug und weißem Hemd kam und sowieso nicht in einer Lederhose, sondern in einer karierten, womit er einen Hauch von Uli Stielike verströmte.
Sei’s drum. Max Eberl sprach klug. Lächelte viel. Dabei gibt’s eigentlich nichts zu lächeln, sondern viel zu arbeiten nach ständigem Chaos auf den verschiedenen Führungspositionen beim FC Bayern: Ein Trainer muss gefunden werden – für einen, der nie hätte kommen brauchen, und ein überbezahlter Kader soll verbilligt und gleichzeitig verstärkt werden, was ein Widerspruch in sich ist. Außerdem täte eine Portion Zukunftsvision gut in einem Klub, der seit ein paar Jahren gefühlt von Kurzfrist-Entscheidung zu hektischer Entscheidung und wieder zurück pendelt.
Viel Druck für Max Eberl. Hat er wirklich alles richtig gemacht?
Immerhin steht bereits fest: Eberl wird schon bald den größten Erfolg seiner Managerkarriere feiern: die erste Vizemeisterschaft.
Jetzt aber genug gemeckert, der Mann fängt doch erst an, und schließlich gibt es auch beim FC Bayern eine Schonfrist für Neue – sie dauert handgestoppte 15 Tage. Oder waren’s Stunden?
Was hat er vor? Eberl gab gleich bei seiner Vorstellung ein paar echte Statements ab: Er trug wie gesagt äußerst unkonservative Klamotten, und er brachte zur Amtseinführung seine Partnerin mit, was ein bisschen ungewöhnlich ist, außer man wird als US-Präsident vereidigt. Eberls Signal sollte wohl lauten: Ich bin voll locker.
I’m the other one.
Ein bisschen Imagepflege ist dringend nötig, denn einige Fußballfans mögen ihn nicht mehr: Die einen, weil er zuletzt in Leipzig Dienst nach Vorschrift machte, die anderen, weil er überhaupt nach Leipzig gegangen war, und manche, weil er zuvor Borussia Mönchengladbach angeblich mit fadenscheinigen Gründen (Erschöpfungssyndrom) verließ, was ich für einen fiesen Vorwurf halte.
Unbestritten ist jedoch: Wenn du Erschöpfungssyndrom hattest, ist die Säbener Straße 51 der letzte Ort auf der Welt, an dem du arbeiten möchtest. Der FC Bayern ist das Synonym für Erschöpfung, es gibt hier keine ruhige Minute. In jedem Moment steht alles auf dem Spiel, dauernd nörgelt ein TV-Experte, alle zerren an deinen Hemdsärmeln, keine Sekunde klingelt das Telefon nicht, und wenn du fünfmal in Folge gewonnen hast, werden Sondersendungen angesetzt, weil der sechste Sieg nur ganz knapp war.
Was wird Max Eberl, der bei Borussia Mönchengladbach so erfolgreich gewesen ist, der spannende Trainer dorthin lotste und Top-Transfers tätigte, was wird er in München machen? Und wie?
Keiner weiß es.
Franz Beckenbauer hätte jetzt einfach nur gesagt: Ja gut, Mönchengladbach ist nicht München. Thema erledigt.
Viel Spaß, Max Eberl!
Achtung, ganz neu: Der Steudel-Jahresrückblick!
Alle Kolumnen des Jahres 2023 gibt es jetzt als Buch-Jahresrückblick – plus nachträgliche Anmerkungen und WM in Katar. Titel: Und dann kam Harry Kane – Alles über das kuriose Fußball-Jahr 2023, 298 Seiten, 14,95 Euro: Hier bestellen! Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de
⚽️ Was sonst noch so los ist
Wenn der Geldbote zweimal klingelt
Mehrere Klubs, ein Besitzer: Multi-Club-Ownership-Modelle werden immer verbreiteter und sind auch in den europäischen Top-5-Ligen nicht mehr aufzuhalten. Manchester City mit der City Group und das Netzwerk um RB Leipzig sind nur zwei Beispiele. Auch der FC Bayern hat seine Fühler ausgestreckt und gemeinsam mit dem Los Angeles FC einen Klub in Uruguay gekauft. Was sie sich davon versprechen, wieso es daran auch Kritik gibt und vor welche Herausforderungen der Trend zu den Mehrfachbesitzern den Fußball stellt, das erklärt die neue Folge Bolzplatz. Zum Video: Hier klicken!
⚽️ Klick gemacht
Von Jana Lange
Der Deutsche Fußball-Bund sollte Horst Hrubesch eines Tages eine Statue errichten. Dass der Menschenfänger noch die Olympia-Qualifikation mit den deutschen Fußballerinnen geschafft hat – chapeau! Der bald 73-Jährige steht für Werte, die im modernen Fußballgeschäft oft schmerzlich vermisst werden: Geradlinigkeit. Ehrlichkeit. Herzlichkeit. Humor.
Mit seinem riesigen Erfahrungsschatz und simplen Formeln für erfolgreichen Fußball passte der Interims-Bundestrainer perfekt zu diesem Nationalteam. Einer völlig verunsicherten Gruppe Urvertrauen schenken, plausible Lösungen an die Hand geben – das ist die authentische und fördernde Art von Horst Hrubesch.
Diese Olympischen Spiele in Paris haben sich die DFB-Frauen und Hrubesch förmlich erkämpft. Es ist aber eine Ehe auf Zeit. Bald will der DFB verkünden, wer nach den Sommerspielen in Hrubeschs Fußstapfen treten soll. Kein leichtes Erbe.
Im Kader steht ein Umbruch bevor, Führungskräfte wie Alexandra Popp oder Marina Hegering werden Paris als Schlusspunkt in Betracht ziehen. Die nachfolgende Generation um Mittelfeld-Motor Lena Oberdorf muss also wachsen – und benötigt dazu eine Vision, einen klaren Plan, wie sich das verjüngte Team in einer immer breiteren Weltspitze weiterentwickeln soll.
Einerseits langfristig, zugleich drängt die Zeit: 2025 steht bereits die EM in der Schweiz an – eine äußerst knifflig zu moderierende Situation.
Jana Lange ist Redakteurin beim Sport-Informationsdienst (SID)
⚽️ Alle mal hinschauen!
Trotz Weltstars: Hat der DFB ein Qualitätsproblem? Zum Video: Hier klicken!