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Wann wird mal wieder richtig Schalke?

Schon wieder taumelt der geschrumpfte Riese: Nach dem 1:3 gegen Köln finden sich die Königsblauen auf Platz 12 in der zweiten Liga wieder

Foto: Imago / Sven Simon

Inhaltsverzeichnis

Die Schalker tun mir leid, und das ist vermutlich das Schlimmste, was man einem Fan der einst so erfolgreichen Königsblauen sagen kann. Als ich gestern das Spiel gegen den 1. FC Köln sah, dachte ich: Viele Topklubs in Europa würden ihren rechten Verteidiger hergeben für so eine Kulisse. Denn es hätte sich auch um ein Champions-League-Finale handeln können: volles Stadion (61624 Zuschauer) und Riesenstimmung – bei gleichzeitig unstrittiger Unterklassigkeit aber.

1:3 gegen den 1. FC Köln. Drei Spiele ohne Sieg. Der einzige gelang vor vier Wochen gegen Braunschweig, den Hauptverdächtigen in Sachen Abstieg.

Platz 12 in der zweiten Liga, es geht alles wieder von vorne los.

Ist Schalke 04 der HSV mit Schiebedach?

Immerhin haben die Hamburger am Wochenende gewonnen, wobei ich das nicht überbewerten möchte: Es war ja nur gegen Aufsteiger Preußen Münster, auch so ein Punktelieferando der Liga.

Aber Schalke: Krise! Krise! Krise!

Das Wort Krise wird übrigens, das hat mir mein Geschichtelehrer einmal erklärt, oft falsch verwendet. Krise kommt aus der Medizin und bedeutet plötzliche Veränderung des Gesundheitszustandes; meistens folgt eine schnelle Entscheidung über Wohl und Wehe des Patienten. Liegt etwa ein Mann auf der Intensivstation, spricht man von Krise, wenn sich über Nacht schnell alles zum Guten oder Schlechten wenden kann: Der Mann übersteht entweder die Nacht und alles wird gut, oder er steigt sozusagen ab.

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So gesehen, hat Schalke 04 keine Krise, die Saison ist ja noch lang, und schon gar nicht können wir von einer plötzlichen Veränderung des Gesundheitszustands sprechen, denn der ist ja immer gleich schlecht. Die Krankheit ist chronisch.

Zum Beispiel las sich das bereits letzten Sommer so: „Schalke: Kein Vorstandschef, kein Knäbel-Vertrag, auslaufender Trainer-Vertrag, kein Hauptsponsor ab 2024, kein Chefscout, viele falsche Trainer-Entscheidungen, schwache Profis.“

Und jetzt? Hier und da wurde eine Verbesserung des Gesundheitszustands diagnostiziert, es gibt zum Beispiel einen neuen Manager (Marc Wilmots), und die letzten Transfers haben positiven Anklang gefunden. Aber nach wie vor ist die Mannschaft hinten so stabil wie Eiersalat. Und der radikale Umbruch – 16 Neuzugänge, 14 Abgänge – macht die Sache (noch) nicht viel besser.

Das Zwischenergebnis liest sich jedenfalls erneut deprimierend: Nach vier Spieltagen hat Schalke – noch vor 13 Jahren Champions-League-Halbfinalist, Deutscher Meister 1958 – jetzt neun Gegentore auf dem Konto und sechs Punkte Abstand zu einem direkten Aufstiegsplatz. Das klingt nicht so, als müsse man vorsichtshalber schon jetzt die Statik des Rudi-Assauer-Platzes für aufkommende Menschenmassen berechnen.

Ach, es ist schlimm. Ich frag‘ ganz vorsichtig im Sinne von Rudi Carrell: Wann wird mal wieder richtig Schalke?

So schnell vermutlich nicht. Ich wünsche den Fans trotzdem den schnellstmöglichen Aufstieg. Vor allem nach dem, was sie während der Fußball-EM an Drecksloch-Spott ertragen mussten.

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