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Vinicius, der Spalter: Darf so einer Weltfußballer sein?

Der Kolumnist hadert: Der beste Spieler der Welt ist gleichzeitig einer der unfairsten - also alles andere als ein Vorbild für die Jugend

Foto: Imago / ZUMA Press Wire

Inhaltsverzeichnis

Der Typ ist mein persönliches Paradoxon: Ich liebe Vinicius Junior, und ich hasse ihn. Beides gleichzeitig. Der Mann kickt genial, aber meinen Genuss trübt, dass es ständig auf mich wirkt, als sei da der Mitbegründer des Start-ups "Football Unfair" am Werk. Der Brasilianer meckert grundsätzlich, er fordert Karten für Gegenspieler, er holzt, wie er will, er verzögert das Spiel, wenn es ihm nutzt, und er findet es skandalös, wenn andere das tun. Und er hat natürlich immer recht.

Dabei hat er das eigentlich gar nicht nötig, denn er ist der beste Spieler der Welt.

Darf so einer Weltfußballer sein?

Gegen den BVB bewunderte ich den 24-Jährigen Wunderkicker. Seine Technik und sein Wille, sein Mut, seine Dribblings, seine Schnelligkeit, man musste es lieben. Als er Emre Can aussehen ließ wie einen frisch an der Achillessehne operierten Jogger, der um die Alster humpelt, das hatte schon was.

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Aber da ist auch diese andere Seite. Am Samstag, im El Clásico seiner Madrilenen gegen Barcelona, wand ich mich anderthalb Stunden lang vor Fremdscham; wegen eines Spielers, der jede Situation auf dem Rasen grundsätzlich lautstark zu seinen Gunsten auslegte, eine Art Manndecker des Schiris war, einfach extrem unsympathisch wirkte – ich dankte Hansi Flick und Robert Lewandowski nach 90 Minuten inbrünstig dafür, dass sie den Brasilianer ruhiggestellt hatten. Das Spiel endete 4:0 für die Sportlichkeit.

Warum ich das schreibe? Heute in Paris ist Vini Junior Topfavorit auf den Ballon d‘ Or. Sportlich hat er es natürlich total verdient, Weltfußballer zu werden, aber eben nur sportlich und keinen Millimeter weiter.

Ich frage mich: Darf jemandem so eine Ehre zuteilwerden, kann einer Vorbild für Millionen Kinder und Jugendliche sein, wenn er Fairplay beinahe ununterbrochen mit Füßen tritt?

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