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Verprügelter Club-Spieler: Nürnberg muss Zeichen setzen

Weil er ein Instagram-Foto im Bayern-Trikot veröffentlichte, wurde Niklas-Wilson Sommer beim 1. FC Nürnberg verprügelt. Eine Stellungnahme reicht nicht

Fanproteste gegen einen Club-Spieler. Foto: Imago / Zink

Inhaltsverzeichnis

Niklas-Wilson Sommer ist 26 Jahre alt und verkörpert bei Instagram, was man dort einen "Influencer" nennt. Er postet Fotos mit Freunden und ein bisschen Lifestyle. Ihm folgen eine Million Menschen auf Instagram.

Surft man durch seine Beiträge bei Instagram, könnte man glatt übersehen, wie er anderswo sein Frühstücksmüsli aufbessert: als Rechtsverteidiger beim 1. FC Nürnberg. Zwar nur bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Süd ("U23").

Aber er hat trotzdem seinen Wert für den Club: Niklas-Wilson Sommer hat fünfmal so viele Instagram-Follower als der Verein selbst. Bedeutet: An seine Bekanntheit kommt allenfalls Trainer und Weltmeister Miro Klose ran.

Er ist offenbar so bekannt, dass die Zweitliga-Mannschaft beim 0:4 gegen Magdeburg Protestplakate gegen Niklas-Wilson Sommer im Stadion mitansehen musste. Der wurde dort als "scheiße wie der FCB" diffamiert.

Und nicht etwa, weil er den Verein Richtung Süden wechselt. Nein, für seine Instagram-Fotos trägt er Trikots anderer Vereine - und dummerweise eines von Bayern München, dem ewigen Club-Rivalen.

Man kann den Ärger im Fanlager verstehen. Niemand will seinen Spieler, egal ob aus der ersten oder zweiten Mannschaft, im Dress eines anderen Vereins sehen. Aber ihn deswegen zum Teufel wünschen? Selbst das reichte Club-Fans nicht.

1. FC Nürnberg: Erstes Video von Prügel-Opfer Niklas-Wilson Sommer
Niklas-Wilson Sommer hat nach der Attacke auf ihn jetzt erstmals seine Verletzungen gezeigt.

Niklas-Wilson Sommer wurde im Nachgang verdroschen. Auf Videos sieht man seine Beulen und roten Flecken im Gesicht. Der 1. FC Nürnberg sah sich zu einer schnellen Stellungnahme verpflichtet:

  • "In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist es zu einem körperlichen Angriff auf einen unserer U23-Spieler gekommen. Mit dem Auflauern vor der Haustür am frühen Abend sowie dem körperlichen Angriff einige Stunden später in der Nacht haben die Personen jegliche Grenzen überschritten."
  • "Die Tat ist offenbar eine Reaktion darauf, dass sich der Spieler drei Tage zuvor in einem Bayern-Trikot in den sozialen Netzwerken gezeigt hat. Das Foto wurde kurz nach der Veröffentlichung wieder gelöscht, der Spieler hat zudem öffentlich um Entschuldigung gebeten."
  • "Der Verein wird es niemals akzeptieren, wenn Spieler oder Spielerinnen körperlich angegriffen werden. Genau das ist in der vergangenen Nacht durch die Handlungen von Einzelpersonen geschehen. Der Club verurteilt dieses Verhalten aufs Schärfste. Das ist mit den Werten des FCN absolut nicht vereinbar."
  • "Die polizeiliche Aufarbeitung des Vorfalls hat noch in der Nacht begonnen. Sollte es in diesem Zusammenhang zu Verurteilungen kommen, wird der Verein selbstverständlich entsprechend reagieren."

So weit sind wir also beim 1. FC Nürnberg gekommen: Ein Spieler macht etwas Unüberlegtes, und obwohl er das Foto sofort gelöscht und sich entschuldigt hat, muss er Prügel einstecken.

Die Reaktion des Vereins war vorbildlich und alternativlos. Nur fragt man sich: Was geht in den Köpfen dieser sogenannten Fans vor? Das sind dieselben Fans, die nicht mal ihr eigenes Stadion vollbekommen.

Der Club muss hier ein Zeichen setzen: Niklas-Wilson Sommer beim nächsten Heimspiel auf die Bank setzen und aller Welt und vor allem den eigenen Fans zeigen: Er gehört zu uns - da macht Ihr gar nichts!

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