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VAR-Wahn macht keinen Sinn

Kaum ist die Bundesliga zurück, geht der Ärger mit dem Videobeweis schon wieder los. Man wird den Verdacht nicht los: Der VAR ist nur Selbstzweck

Hier will der VAR ein Foul von Tim Kleindienst erkannt haben. Foto: Imago / Team 2
Hier will der VAR ein Foul von Tim Kleindienst erkannt haben. Foto: Imago / Team 2

Inhaltsverzeichnis

Im Eröffnungsspiel der Bundesliga sahen wir: ein rasantes Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Leverkusen mit fünf Toren, wechselnden Spielständen und einer atemberaubenden Choreografie. Am Ende: ein 3:2 für den Meister.

Worüber wir heute reden: über den Videobeweis und seine Einflussnahme auf das Spielgeschehen. Der bemitleidenswerte Schiedsrichter Robert Schröder konnte nichts dafür. Er kann ja nicht ignorieren, was ihm der Kölner Keller zuruft.

Wir Deutschen kennen das: Der Schiri trifft auf dem Rasen Entscheidungen, die von seinem VAR (Video-Assistent-Referee) einkassiert werden. Dazwischen liegen manchmal Minuten, bis die Korrektur vollzogen wird.

In dieser Spielphase weicht alle Emotion aus dem Match: Spieler und Zuschauer starren auf den Schiedsrichter, der Szene für Szene auf einem Monitor am Rasenrand seziert. Jede Eigendynamik des Spielverlaufs: plötzlich futsch.

Ist das im Sinne des Fußballs? Bei der Heim-EM im Sommer dachten wir noch: Der VAR-Wahnsinn sei ausgestanden. Im Spanien-Spiel ignorierte Anthony Taylor sogar Marc Cucurellas offensichtliches Handspiel im eigenen Strafraum.

Die Botschaft lautete: Wir Schiedsrichter entscheiden, was Sache ist. Auch bei einem nicht gegebenen Handelfmeter. Es ist: eine Tatsachen-Entscheidung - und zumindest keine krass falsche. Die wäre Voraussetzung für den Videobeweis.

Anders in der Bundesliga. Beim Eröffnungsspiel hätte - wahrscheinlich - kein Mensch Protest eingelegt, wenn Schiedsrichter Robert Schröder einfach beim Kleindienst-Treffer bei seinem ursprünglichen Urteil geblieben wäre.

Und keiner hätte vorm Wirtz-Elfmeter bemerkt, dass im Gladbacher Strafraum ein elfmeterreifer Kontakt stattgefunden hat. Die Entlarvung passierte erst durch den VAR. Der Videobeweis als Selbstzweck: Das kann nicht im Sinn der Erfinder sein.

Oder doch? Manchmal wird man das Gefühl nicht los, dass die Schiedsrichter, die den Videobeweis Spieltag für Spieltag orchestrieren, eine Existenzberechtigung für Technik und Aufwand nachweisen wollen. Das artet in Detektivarbeit aus.

Aber der Preis ist zu hoch. Ein schönes Spiel wird hinterher zerredet, weil der VAR nicht nur eingegriffen, sondern am Ende sogar das Spiel entschieden hat. Sogar die Leverkusener sagen: So will man nicht gewinnen. Man tut es trotzdem.

Der Videobeweis war mal eingeführt worden, um glasklare Fehlentscheidungen zu eliminieren. Die Grenze, was ein Fehler offensichtlich ist, gerät zur Willkür. Dazu die Warterei. Wir wiederholen es ungern: Aber so macht der VAR keinen Sinn.

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