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Union und der Punktabzug: VfL Bochum unschuldig am Abstiegskampf

Auch die Berufsverhandlung endete eindeutig: Der DFB bestraft Union Berlin für den Feuerzeugwurf im Skandalspiel an der Alten Försterei. Doch von Einsicht keine Spur

|3. März 2025|
Dirk Zingler (Union Berlin, Präsident) sitzt im Verhandlungssaal. Das DFB-Bundesgericht verhandelt die Berufungen von Union Berlin, Holstein Kiel und St. Pauli gegen die 2:0-Wertung für Bochum nach dem Feuerzeugwurf auf Torwart Patrick Drewes. Verhandlung DFB-Bundesgericht am DFB Campus in Frankfurt am Main Frankfurt am Main *** Dirk Zingler Union Berlin, President sits in the hearing room The DFB Federal Court hears the appeals of Union Berlin, Holstein Kiel and St Pauli against the 2-0 scoring for Bochum after the lighter throw at goalkeeper Patrick Drewes Hearing DFB Federal Court at the DFB Campus in Frankfurt am Main Frankfurt am Main Copyright: xEibner-Pressefoto FlorianxWiegandx EP_FWD
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IMAGO/Eibner

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Alle Bundesliga-Tabellen im Land sind seit heute Morgen auf dem aktuellsten Stand und haben die überfällige Korrektur im Tabellenkeller vorgenommen: Der VfL Bochum hat jetzt zwei Punkte mehr und Union Berlin einen weniger. 

Die Berufsverhandlung brachte am Freitag kein neues Ergebnis, der DFB bestrafte Union für das Skandal-Spiel (1:1) in der Hinrunde, als ein sogenannter Fan mit einem Feuerzeugwurf VfL-Torwart Patrick Drewes mattsetzte.

Trotzdem hört Union-Präsident Dirk Zingler mit seiner Jammerei nicht auf. Sein Verein wirft mit Vorhaltungen nur so um sich: “fatale Entscheidung”, “gefährliche Entwicklung”, “Wettbewerb eingegriffen”, “größerer Schaden”.

Immer wieder dieselben Argumente, immer wieder die Botschaft: Wir als Union können nichts dafür, dass unser Anhang den Gegner angegriffen hat. Dabei war das DFB-Urteil zweimal äußerst eindeutig: Doch, könnt Ihr! 

Vermutlich biegt der Rechtsweg jetzt falsch ab: Union Berlin will prüfen, ob zivilrechtliche Klagen den verlorenen Punkt zurückbringen können. CAS, UNO, internationaler Gerichtshof in De Haag: Man traut Union gerade alles zu.

Manchmal wünscht man dem Klub, dass die eigene Mannschaft auf dem Rasen so verbissen um Punkte kämpfen würde wie die Vereinsführung am Grünen Tisch. Leider zerschlägt Union-Präsident Zingler dabei zu viel Porzellan. 

Seine Wortwahl lässt auf ein, sagen wir mal vorsichtig, irritierendes Verhältnis zu unserem Rechtssystem schließen. Worin soll das Interesse des Verbands bestehen, das Recht zu beugen? Kann man ein Urteil nicht einfach akzeptieren?

Ja, die sportliche Lage ist brenzlig. Union Berlin trennen nur sechs Punkte von Relegationsplatz 16. Aber wenn am Saisonende tatsächlich ein einziger Punkt zum Klassenerhalt fehlen sollte, dann sicher nicht der aus dem Bochum-Spiel.

Da hat die Verpflichtung von Trainer Steffen Baumgart in der Tabelle mehr Schaden angerichtet. Sechs Pleiten in neun Spielen, zuletzt 0:1 gegen Aufsteiger Holstein Kiel: Dort liegt das Problem. Aber da kann man ja nicht klagen.