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Trotz Tinnitus-Gefahr: Gut, dass die Bundesliga Didi Hamann hat

Der Sky-Experte provoziert mit seiner Meinung regelmäßig und am liebsten die Bayern. Nicht nur sein TV-Sender sollte dankbar dafür sein

Immer Klartext: Didi Hamann am Sky Mikrofon. Foto: Imago / Team 2
Immer Klartext: Didi Hamann am Sky Mikrofon. Foto: Imago / Team 2

Inhaltsverzeichnis

Wenn Bayern München freie Wahl hätte, würde Didi Hamann wohl enden wie der Dorfbarde Troubadix in den Asterix-Comics: gefesselt und mit Knebel im Mund, damit die Gemeinde ungestört von schiefen Zwischentönen ein Fest feiern kann.

Der Sky-Experte ist tatsächlich ein Störenfried: Ständig schüttelt er mit seiner Meinung die Öffentlichkeit durch und zwingt Bundesliga-Bosse in Erklärungsnot. Immer wieder im Visier: der FC Bayern und seine Personalpolitik.

"Didi Hamann ist wie ein Tinnitus. Der kommt alle drei Tage hoch", schimpfte Sportvorstand Max Eberl unter der Woche, als Kritik an Stürmerstar Harry Kane Schlagzeilen produzierte. Man kann die Minuten zählen, wann Hamann kontert.

So geht das ständig. Hamann beobachtet was, gleicht das Aktuelle mit seiner Erfahrung aus 106 Bundesliga-Spielen und 268 Einsätzen in der Premier League ab und bringt die Vereine anschließend mit Stellungnahmen ins Schwitzen.

Sein TV-Sender Sky ist dankbar für die Nadelstiche Richtung Bundesliga: Sie schaffen Aufmerksamkeit und erinnern daran, dass Live-Übertragungen nicht zwangsläufig zu Jubelshows verkommen müssen. Hamann tut Sky gut.

Das sehen die Vereine notgedrungen anders. Ihre Medienabteilungen sind längst zum Marketing verpflichtet und müssen alles unternehmen, damit kein Kratzer die blank polierte Fassade verunstaltet. Nur Hamann bekommen sie nicht in den Griff.

Der sagt, was er will, meistens zugespitzt und geradeheraus. Das heißt nicht, dass er frei von Fehlern ist. Robert Lewandowski hat er mal voreilig den Vorruhestand beim FC Bayern unterstellt. Der Pole avancierte danach zum Rekord-Torjäger.

Aber ist das schlimm? Einer, der mit dem FC Liverpool 2005 die Champions League gewonnen hat, weiß schließlich, wovon er redet. Dass seine Sprache unverschnörkelt Klartext liefert, hat vor allem einen Effekt: Man versteht ihn.

Das ist wohl das, was die Vereine am meisten stört: dass da einer brutal ehrlich den Finger in die Wunde legt. Könnte Hamann charmanter formulieren? Ganz sicher. Aber ist es nicht erfrischend, dass er das genau nicht tut?

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