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Deutschland liebt den SC Union Freiburg!

Die Liga sagt JA zu Investoren, die Fußballfans lieben aber einer neuen Studie zufolge den SCF und die Eisernen immer mehr – wie denn nun?

Foto: Imago / Beautiful Sports

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Ich bin etwas verwirrt. Gestern las ich das Ergebnis einer neuen Studie vom Bundesliga-Barometer, wonach der SC Freiburg jetzt schon drittbeliebtester Klub der Bundesliga hinter den Bayern und Dortmund ist. Vorher waren die Freiburger Sechste. Von Platz sieben auf vier der Beliebtheitsskala schoss Union Berlin.

Tags zuvor hatte die Liga mit Hängen und Würgen zugestimmt, einen Investor ins Boot zu holen, der ihr eine zehnstellige Summe Geld pumpt.

Das passt irgendwie nicht zusammen, zeigt aber ganz gut, wo der deutsche Fußball gelandet ist: im Irgendwo. Genaues weiß man nicht.

Die einen möchten es der Premier League zeigen, koste es, was es wolle. Die anderen beharren auf dem Prinzip Sparsamkeit: "Sofern Investitionen aus eigener Kraft gestemmt werden können, ist dies der Beteiligung eines Dritten immer vorzuziehen." So hatte sich Investorgegner Freiburg vor der Abstimmung positioniert. Und Union Berlin findet Investoren ohnehin so sexy wie Hertha-Trikots.  

Der Steudel! bei Fever Pit’ch
Für den Newsletter schreibt Alex Steudel erfrischende Kolumnen.

Tja. Keiner weiß gerade so genau, wo's langgeht. Wird die Bundesliga, was den Kampf um die europäische Spitze betrifft, nun zum Angriffsmonster - oder bleibt sie ein Verteidigungsmonster? Wollen wir künftig SC Union Freiburg sein oder RB Borussia Bayern Leipzig?

Wollen wir kleckern oder klotzen?

Ich könnte diese Frage nicht beantworten, selbst wenn diese Kolumne länger würde als die Liste der verworrensten BVB-Schiribeschwerden 2023. Aber freuen tu' ich mich trotzdem: Freiburg! Union!

Die Breisgauer haben sich ihre Beliebtheit verdient. Sie stehen für solides Wirtschaften (Rekordgewinn in Höhe von 16,1 Millionen Euro in der Saison 2022/23), den längsten Atem bei Personalien und für top Sport. Sie haben gerade ein neues Stadion gebaut, Christian Streich ist schon so lange im Amt (elf Jahre), dass Schalke-Trainer dagegen wirken wie Stundenlöhner.

Bayern lösen Dortmund wieder als beliebtester Club ab
Jahr für Jahr ermittelt das SLC Management in Nürnberg die Beliebtheitsskala der Bundesliga. In der nach Angaben der Betreiber repräsentativen Studie liegt der FC Bayern diesmal wieder ganz vorne.

Der SC hat ganz easy die nächste Runde in der Europa League erreicht. Ein Erfolg morgen gegen West Ham United könnte sogar direkt ins Achtelfinale führen.

Union Berlin wiederum war letzte Saison eine Sensation, kam in die Champions League, fiel dann ins 11-Uhr-Trainerloch. Und, ich muss es leider sagen: Erlag im Sommer ein bisschen den Verlockungen des Ruhmes/Geldes (Transfers/Umzug ins Olympiastadion). Egal, auch die Eisernen haben uns 2022/23 große Freude bereitet, und sie stehen ganz verdient oben im Beliebtheitsranking.

Freiburg, Union und Milliarden-Investoren – jetzt prallen Welten aufeinander. Ich bin gespannt, welche sich durchsetzt.

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