Sorge vor Ausschreitungen: Ajax gegen Lazio ohne Gästefans
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Die Europa-League-Partie zwischen dem niederländischen Fußball-Rekordmeister Ajax Amsterdam und Lazio Rom am 12. Dezember wird ohne Gästefans stattfinden. Dies gab die Stadtverwaltung von Amsterdam am Dienstag bekannt. Als Begründung für den Ausschluss nannte die Behörde das zu hohe Risiko für „rechtsextreme, antisemitische und rassistische“ Ausschreitungen.
„Lazio-Fans sind in Amsterdam für das Spiel am 12. Dezember nicht willkommen“, heißt es in der Erklärung: „Einige der Anhänger von SS Lazio sind für ihre rechtsextremen und faschistischen Sympathien sowie für antisemitische und rassistische Äußerungen bekannt“, so die Stadt weiter. Dafür sei in Amsterdam „kein Platz“.
Die gemeinsame Entscheidung des Amsterdamer Bürgermeisters, des Polizeipräsidenten und des Oberstaatsanwalts, beim Aufeinandertreffen der beiden Klubs die Johan-Cruyff-Arena für Lazio-Fans zu sperren, kommt fast drei Wochen, nachdem es rund um das Europa-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv (5:0) zu gewaltsamen Angriffen gekommen war. Es gab Berichte über Hetzjagden auf Maccabi-Fans. Laut Polizei wurden 62 Menschen festgenommen und fünf Personen ins Krankenhaus gebracht.
Sowohl die UEFA als auch die niederländische Polizei hatten den Auswärtsauftritt in Amsterdam bereits als „hochriskant“ eingestuft. Beispiele für die rechtsextreme Haltung in Teilen der Lazio-Fanszene seien „das Zeigen des Hitlergrußes und von Hakenkreuzen und die Beschimpfung des Bildes von Anne Frank“, erklärte die Amsterdamer Stadtverwaltung.
Auch rund um das Champions-League-Spiel beim FC Bayern im März hatte die deutsche Polizei einen Verdächtigen festgenommen, nachdem eine Gruppe von Lazio-Fans gefilmt worden war, wie sie vor der Partie im Münchner Hofbräuhaus den Hitlergruß zeigte.
Die Fans wurden dabei gesehen, wie sie die Geste ausführten und „Duce“ skandierten, eine Bezeichnung für Italiens ehemaligen faschistischen Diktator Benito Mussolini. Teile der Lazio-Ultras, die so genannten „Irriducibili“, wurden bereits früher wegen rechtsextremer Gesten bestraft.
Foto © AFP/SID/FILIPPO MONTEFORTE