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"Wir sind zufrieden": Schwache Bayern retten Punkt in Leverkusen

Die Vorentscheidung im Meisterkampf bleibt zwar vorerst aus, der Vorsprung des Spitzenreiters ist aber weiter komfortabel.
|15. Februar 2025|
"Wir sind zufrieden": Schwache Bayern retten Punkt in Leverkusen
"Wir sind zufrieden": Schwache Bayern retten Punkt in Leverkusen

Foto  ©  AFP/SID/INA FASSBENDER

Bayern München wehrt den Angriff von Bayer Leverkusen im Topspiel mit viel Dusel ab. Die Vorentscheidung im Meisterrennen bleibt vorerst aus. Leverkusen (SID) Florian Wirtz ärgerte sich sichtlich über seine vergebene Riesenchance, immer wieder schüttelte der Dribbelkünstler von Bayer Leverkusen nach dem Abpfiff den Kopf. Auf der anderen Seite war die Erleichterung groß, Joshua Kimmich umarmte jeden einzelnen seiner Mitspieler, die Fans des FC Bayern sangen voller Inbrunst „Deutscher Meister wird nur der FCB. Bayern München wehrte den Angriff des Double-Gewinners mit viel Dusel ab und hielt den aufmüpfigen Rivalen auf Distanz. Nach dem 0:0 im hitzigen Bundesliga-Gipfeltreffen bei der Werkself beträgt der Vorsprung des Rekordmeisters weiter acht Punkte, die Vorentscheidung im Titelrennen blieb allerdings aus.

Wichtige Spielszenen und Reaktionen

„Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, sagen wir mal so“, sagte Manuel Neuer bei Sky. Der Münchner Schlussmann gab zu, dass der Punkt „vielleicht glücklich“ sei: „Leverkusen hatte einen guten Tag. Natürlich wollten wir gewinnen, aber das hätten wir auch nicht verdient gehabt.“ Wirtz vergab die größte Chance auf den Sieg der Leverkusener, der Nationalspieler schoss in der Nachspielzeit (90.+1) aus wenigen Metern am linken Pfosten vorbei. Zuvor hatten die vollkommen harmlosen Bayern in der ersten Halbzeit vor allem bei zwei Lattentreffern von Jeremie Frimpong und Nathan Tella Glück. Selbst brachte der Tabellenführer in der Offensive kaum etwas zustande, seit September 2022 und zum sechsten Mal nacheinander blieben die Münchner gegen Bayer sieglos.

Das erste Statement hatten die Bayern vor dem Anpfiff gesetzt. Nach monatelangem Hin und Her verkündete der Rekordmeister in alter „Mia-san-mia“-Manier ausgerechnet am Tag vor einem der wichtigsten Spiele der Saison die Verlängerung mit Jamal Musiala. Als „starkes Signal an alle“ bezeichnete Sportvorstand Max Eberl den Mega-Deal bis 2030 – also auch an Leverkusen? Zumindest auf den Wirbel um Wirtz, den Bayern-Patron Uli Hoeneß („Wir wollen Wirtz“) im Vorfeld losgetreten hatte, reagierte Bayer gelassen. Wie erwartet startete der Jungstar, Trainer Xabi Alonso, der den Rekordmeister vor ziemlich genau einem Jahr gedemütigt (3:0) und damit den Weg zum Titelgewinn geebnet hatte, verzichtete dafür gegen die Bayern erneut auf einen echten Stürmer – und doch begann Leverkusen mutiger. Bayern-Coach Vincent Kompany ließ es defensiver angehen, Musiala rieb sich in einigen harten Zweikämpfen mit DFB-Teamkollege Jonathan Tah auf. Wirtz gelang es dagegen, dem Duell der Ausnahmekönner umgehend seinen Stempel aufzudrücken: Der Jungstar scheiterte nach einem Super-Solo an Neuer, im Nachsetzen köpfte Frimpong an die Latte (21.). Dazu versuchte es Wirtz einmal frech aus über 50 Metern (33.). Zuvor hatte auch Tella aus besserer Position nur den Querbalken getroffen (25.). Die Münchner überstanden die Bayer-Drangphase unbeschadet – und fingen sich etwas. Die gefürchtete Offensive der Bayern, die im Vergleich zum Champions-League-Spiel bei Celtic Glasgow (2:1) auf vier Positionen wechselten und erstmals mit Hiroki Ito in der ersten Elf aufliefen, blieb ungefährlich. Wenig erinnerte an die beiden jüngsten Duelle, die die Bayern trotz Überlegenheit nicht gewinnen konnten (ein Remis, eine Niederlage). Die Führung wäre Mitte des zweiten Durchgangs für engagierte Rheinländer durchaus verdient gewesen. Kompany handelte und wechselte vierfach: Doch auch nach der Einwechslung von Leroy Sané, Leon Goretzka, Serge Gnabry und dem Ex-Leverkusener Josip Stanisic änderte sich wenig. Bayer drückte mit aller Macht auf einen Treffer. Erst in der 87. Minute nahm Alonso einen Wechsel vor, für Tella kam aber weder Patrik Schick noch Victor Boniface, sondern der schnelle Amine Adli. Adli scheiterte kurz nach seiner Einwechslung aus kurzer Distanz, Neuer reagierte glänzend. Den Abpraller schoss Wirtz knapp am linken Pfosten vorbei (90.+1).