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Sammer kritisiert Umgang mit Beckenbauer rund um WM 2006

Zum Todestag von Franz Beckenbauer gibt es Kritik am Umgang mit dem Kaiser im Zuge der Vergabe der Heim-WM 2006.
|7. Januar 2025|
Sammer kritisiert Umgang mit Beckenbauer rund um WM 2006
Sammer kritisiert Umgang mit Beckenbauer rund um WM 2006

Foto  ©  AFP/SID/INA FASSBENDER

Matthias Sammer sieht den Umgang mit dem mittlerweile verstorbenen Franz Beckenbauer im Zuge der „Sommermärchen-Affäre“ extrem kritisch. „Es ist fĂĽr mich nicht mehr wiedergutzumachen, was wir ihm angetan haben“, sagte der 57-Jährige dem Nachrichtenportal t-online.de: „Wir alle haben Franz Beckenbauer vorgeschickt und alle wussten, mit welchem dubiosen System, welchen Anforderungen, die dieses FIFA-Konzil in sich trägt, er es am Ende zu tun haben wĂĽrde.“

Kritik an der Behandlung von Beckenbauer

Er selbst wisse nicht, wie Beckenbauer „es am Ende geschafft hat, die WM 2006 nach Deutschland zu bringen“, so Sammer weiter: „Ihn dann aber so zu attackieren, weil er dafĂĽr dieses System irgendwo bearbeiten musste, das ist Heuchelei. Das tut mir sehr, sehr weh. Deutschland hat ihm gegenĂĽber versagt.“ Am im Januar des vergangenen Jahres verstorbenen Beckenbauer hatte es immer wieder Kritik wegen der GeldflĂĽsse rund um die Heim-WM 2006 gegeben. Konkret geht es um 6,7 Millionen Euro, die 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee ĂĽber die FIFA mutmaĂźlich an den frĂĽheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus ĂĽberwiesen wurden. Exakt diese Summe war drei Jahre zuvor offenkundig in Form von Vorleistungen von OK-Chef Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den frĂĽheren FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen. Die Ermittlungen rund um diese Zahlung ziehen sich bis in die heutige Zeit.

So hatten sich seit FrĂĽhjahr 2024 vor dem Frankfurter Landgericht die frĂĽheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und der ehemalige DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt wegen des Verdachts der „Hinterziehung, bzw. Beihilfe zur Hinterziehung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer fĂĽr das Jahr 2006 in Höhe von ĂĽber 13,7 Millionen Euro zugunsten des DFB“ verantworten mĂĽssen. Gegen Niersbach war das Verfahren Ende August gegen eine Zahlung von 25.000 Euro an gemeinnĂĽtzige Einrichtungen eingestellt worden. Schmidt bekommt wegen gesundheitlicher Probleme ein abgetrenntes Verfahren, sodass derzeit nur noch Zwanziger auf der Anklagebank sitzt. Auch wie man mit diesem Trio umgehe, „sie vor Gericht zieht und eine ‚Never ending story‘ daraus macht“, tue ihm „sehr weh“, sagte Sammer. Er könne „kein Verständnis“ dafĂĽr entwickeln.