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Nie mehr BVB!

Beim haarsträubenden 1:2 in Stuttgart wird klar: Die Dortmunder darf man nicht grundsätzlich analysieren – dafür spielen sie viel zu wechselhaft

Foto: Imago / Sportfoto Rudel

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Mir reicht's. Jedesmal, wenn ich sage oder schreibe, dass es mit Borussia Dortmund nun endlich dauerhaft bergauf geht, dass der BVB seine Lektionen aus der Vergangenheit gelernt hat, werde ich bitter bestraft.

Immer kommt sofort die Wirklichkeit um die Ecke.

Ich mach' das nicht mehr mit.

Dortmund schlägt auswärts Newcastle? Lobeshymnen münden in einer brutalen Heimblamage zehn Tage später gegen die Bayern. Dortmund besiegt daheim Newcastle? Kurz daran wird der BVB vom VfB Stuttgart an die Wand gespielt wie ein Drittligist.

Hin und her und her und hin, so geht das mit Dortmund seit einem Jahrzehnt.

Der BVB ist Tabellenführer vor dem 34. Spieltag? Egal: Bayern wird Meister.

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Für den Newsletter schreibt Alex Steudel erfrischende Kolumnen.

Womöglich handelt es sich um einen Fluch à la "Curse of the Bambino", der die Boston Red Sox 86 Jahre lang lähmte.

Wer könnte ihn ausgesprochen haben? Vielleicht Uli Hoeneß im Jahr 2012, als die Bayern das Pokalfinale 2:5 verloren.

Falls er es war: Hut ab, Herr Hoeneß, hat super funktioniert.

Jede positive Analyse der in den Wochen zuvor gezeigten Leistungen mündet jedenfalls seither stets unweigerlich in einer neuen Krise. Jeder nach Jürgen Klopp hochgejubelte Trainer versagt oder wird weggeschickt oder ungerechtfertigterweise hochgejubelt.

Niederlage in Stuttgart: Das “bekannte Gesicht” des BVB
Borussia Dortmund wird seine Leistungsschwankungen einfach nicht los und gibt einmal mehr Rätsel auf – vor allem sich selbst. Nach der Niederlage in Stuttgart droht dem BVB, die Tabellenspitze frühzeitig aus den Augen zu verlieren.

Es wird einfach nicht besser mit dem Zick-Zack-BVB. Zuletzt hat die Mannschaft von Trainer Edin Terzic, nach einer wieder mal kurzen Phase des Erfolgs, aus drei Bundesligaspielen einen Punkt geholt – Dortmund ist der Tabellenspitze im Rückwärtsgang enteilt. Zehn Punkte fehlen schon auf Platz eins.  

Ich ziehe deshalb die Konsequenzen: Das war's! Keine grundsätzlichen BVB-Analysen mehr, niemals Hoffnung weckende Kolumnen, Skepsis pur stattdessen. Ich bin künftig, was Borussia Dortmund angeht, so positiv wie Zahlen unter Null.

Es genügt, wenn sich der BVB mit seiner Art, Fußball zu spielen, blamiert – ich muss das mit meinen Analysen nicht nachmachen.

Mein neuer Weg ab jetzt: Bedenken, Vorbehalte, Misstrauen, wohin die Tastatur reicht. HSV-Modus sozusagen.

Ich mache das, bis der BVB Meister wird.

Wobei: Wie ich die Dortmunder kenne, steigen sie dann gleich ab.

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