zum Inhalt

Mainz stürmt den Kiez: Burkardt-Doppelpack auf St. Pauli

Die Gäste spielten am Samstagabend ihre deutlich größere Erstliga-Erfahrung aus und bestraften die Fehler der Hamburger eiskalt.

Inhaltsverzeichnis

Hamburg - Jonathan Burkardt trifft doppelt: Der FSV Mainz 05 hat einen souveränen Erfolg beim FC St. Pauli gefeiert - vor allem dank seines Torjägers.

Hamburg Jonathan Burkardt nahm genüsslich einen großen Schluck aus der Wasserflasche, Trainer Bo Henriksen wuschelte dem Torjäger liebevoll durch die Haare. Beim 3:0 (2:0) des FSV Mainz 05 beim Aufsteiger FC St. Pauli hatte Burkardt mit seinem Doppelpack den Unterschied gemacht und einen brutal effizienten Auftritt der Rheinhessen veredelt. Beim großen Jubel der Fans mimte der Stürmer mit einem Megafon kurzerhand den Vorsänger.

"Das war eine ganz einfache Humba", sagte Burkardt später lächelnd bei Sky. Der 24-Jährige, der wegen hartnäckiger Knieprobleme ein Jahr ausgesetzt hatte, sei endlich wieder fit und habe seine Verletzungen überwunden: "Ich bin sehr glücklich, dass ich der Mannschaft gerade so helfen kann." Es sei "ein Schritt in die richtige Richtung" und "sehr, sehr wichtig" gewesen, "dass wir den Sieg geholt haben." Mit jetzt fünf Saisontoren lag er am Samstagabend gleichauf mit Bayers Stürmerstar Harry Kane - Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bot Burkardt am Sky-Tisch mit einem Handschlag das "Du" an.

Burkardt (5.) nach einem Patzer von St. Paulis Keeper Nikola Vasilj und Armindo Sieb (16.) nach einem leichtsinnigen Fehlpass von Eric Smith brachten die Gäste vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion schon früh auf Kurs. Burkardt zurrte mit seinem zweiten Treffer (62.) dann den zweiten Auswärtssieg der Mainzer fest. St. Pauli wartet weiter auf den ersten Heimsieg nach dem Aufstieg.

Die Hoffnung der Braun-Weißen, direkt nach dem 3:0-Sieg beim SC Freiburg nachlegen zu können, erfüllte sich nicht. Die Hamburger verharren vorerst mit vier Punkten aus sechs Spielen in der kritischen Zone. Trainer Alexander Blessin nimmt einige Hausaufgaben in die anstehende Länderspielpause mit - im Spiel mit dem Ball ist noch deutlich Luft nach oben.

St. Pauli war die Partie mit dem spürbaren Rückenwind des ersten Erstliga-Siegs seit 13 Jahren vom vergangenen Wochenende angegangen und hoffte wieder auf viele starke Szenen von Flügelstürmer Elias Saad, der in der ersten Hälfte aber recht wirkungslos blieb. Stattdessen machten die Mainzer Offensivkräfte schnell auf sich aufmerksam.

Das Henriksen-Team, wieder mit Nadiem Amiri in der Anfangsformation, ließ sich nach dem frühen Kopfball-Treffer von Burkardt phasenweise tief fallen und bestrafte den nächsten Fehler von St. Paulis Defensive erneut entschlossen. Amiri fing einen schlampigen Pass von Smith ab und spielte sofort steil auf Sieb, der vollendete.

Die Kiezkicker betrieben danach großen Aufwand und suchten immer wieder den Abschluss. Vor dem Halbzeitpfiff brachten die konzentrierten Mainzer aber immer wieder ein Bein dazwischen - oder der aufmerksame Torhüter Robin Zentner griff zu.

Das Bild änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. St. Pauli mühte sich, St. Pauli kämpfte, doch es fehlte an Kreativität und Durchsetzungsvermögen, um die Mainzer Defensive zu knacken. Die Gäste warteten geduldig und schlugen dann erneut eiskalt zu.

Kommentare

Aktuelles