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Lahm: Italiens Fußball hat abgewirtschaftet

Die Azzurri spielen nach Ansicht des Weltmeisterkapitäns von 2014 "wie Tank leer".
|8. April 2025|
Lahm: Italiens Fußball hat abgewirtschaftet
Lahm: Italiens Fußball hat abgewirtschaftet

Foto  ©  AFP/SID/KIRILL KUDRYAVTSEV

Italiens Fußball hat aus Sicht von Philipp Lahm abgewirtschaftet. „Italienische Mannschaften von heute erinnern mich an einen Ferrari, dem, um 200 PS gedrosselt und halb voll getankt, zehn Runden vor dem Ziel der Sprit ausgeht. Da hilft das schönste Design nicht“, schrieb der Weltmeister-Kapitän von 2014 in seiner Zeit-Kolumne. Die Squadra Azzurra sei in der Nations League gegen die DFB-Elf (1:2/3:3) zwar kürzlich „besser organisiert“ gewesen, „aber mit deren Intensität konnte sie nicht umgehen. Um es mit Giovanni Trapattoni zu sagen: Italien hat gespielt wie Tank leer.“

Die Herausforderungen der Serie A

Die Serie A, einst die beste Liga der Welt gespickt mit Superstars, habe ihre Strahlkraft verloren, meinte Lahm. Das führt er auf den (schlechten) Einfluss internationaler Investoren zurück, einen „Ausverkauf“, durch den „offenbar Identität und Bedeutung verloren“ gegangen seien, und auf die maroden Stadien. „Die Krise hat aber vor allem eine sportliche Ursache“, ergänzte Lahm und betonte: „Auf dem Platz mangelt es an Initiative, Engagement, Athletik. (…) Italien hat sein Betriebssystem nicht aktualisiert, es arbeitet zu langsam.“

Die Folge sei, dass sich die Spieler nicht weiterentwickelten. „Daher gibt es keinen Baggio mehr, keinen Del Piero, Cannavaro, Maldini, Baresi, Gattuso oder Pirlo.“ Taktisch könne Italien noch mithalten. Und die gute Nachricht sei: „Man kann mit defensivem Fußball noch immer gewinnen.“ Es müsse allerdings Tempo und Leidenschaft hinzukommen.