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Kimmich Kapitän! Jetzt kann er zeigen, was in ihm steckt

Bisher stand er als Führungsfigur immer im Schatten der Weltmeister. Nun bildet Joshua Kimmich ein WM-Bündnis mit Bundestrainer Nagelsmann

Bundestrainer Nagelsmann mit seinem Kapitän Kimmich bei der Heim-EM. Foto: Imago / osnapix
Bundestrainer Nagelsmann mit seinem Kapitän Kimmich bei der Heim-EM. Foto: Imago / osnapix

Inhaltsverzeichnis

Montag hat Bundestrainer Julian Nagelsmann offiziell gemacht, was Journalisten und Fußballfans seit Tagen vorausgesagt haben: Joshua Kimmich ist der neue Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Die Ehre, die mit der Spielführerbinde verbunden ist, hat er allemal verdient.

Wer 91 Länderspiele auf dem Buckel hat, bringt ausreichend Erfahrung für dieses Amt mit. Und mit 29 Jahren ist Kimmich im besten Fußballeralter. Alt genug, um jungen Spielern den Weg zu weisen. Jung genug, um den Umbruch Richtung Nordamerika-WM 2026 anzuführen.

Eigentlich spricht nur eines gegen ihn als Kapitän: er selbst. Nicht immer konnte seine Leistung mit dem eigenen Ehrgeiz und Anspruch mithalten. Er wollte zu oft zu viel und war nicht die Führungsfigur, die seine Nationalmannschaft bei den verkorksten WM-Turnieren 2018 in Russland und 2022 in Katar gebraucht hätte.

Man muss ihm zugute halten: Das ist auch nicht so einfach, wenn in der eigenen Mannschaft Weltmeister spielen, zuletzt Manuel Neuer, Thomas Müller und Toni Kroos. Aber die sind nun weg. Jetzt kann Kimmich ungehindert zeigen, was in ihm steckt: ein Weltklasse-Spieler oder vielleicht sogar ein bisschen mehr noch.

Spielführer zeichnen sich ja auch dadurch aus, dass sie vorher ohne Kapitänsbinde Orientierung geben. Von Kimmich weiß man, dass er das große Wort führen kann. Aber Führungsfiguren zeigen ihre Fähigkeit zur stillen Diplomatie, zu Einsichten, die sie vermitteln können, und durch Weitsicht.

Das alles muss Kimmich noch beweisen. Die Vorzeichen stehen gut. Denn er hat alle Krisen, auch die persönlichen mit seiner Ablehnung der Corona-Impfung, schadlos überstanden. Als mehrfacher Familienvater trägt und zeigt er Verantwortung, wie man sie von erfahrenen Spielern erwartet.

Seinen Mitspielern hat er zumindest nachgewiesen, dass er sein eigenes Ego dem Dienst an der Mannschaft unterordnet. Seine klaglose Rückkehr von der geliebten Schaltzentrale im Mittelfeld zurück an die rechte Seitenlinie, wo man als Rechtsverteidiger mehr rennt als brilliert, war sein Tribut bei der Heim-EM.

Aus diesem Holz sind Spieler geschnitzt, die Fußball als Mannschaftssport verstehen. Bundestrainer Nagelsmann weiß das natürlich. Schon bei Bayern hat er häufiger das Gespräch mit Kimmich gesucht, als es Torjäger Robert Lewandowski recht war. Nun dürfen beide Deutschland auf die WM 2026 vorbereiten.

Wie ihre Schicksalsgemeinschaft beim DFB endet, kann niemand mit Gewissheit sagen. Aber man kann sagen: Ein besseres Trainer-Kapitän-Duo hat der deutsche Fußball aktuell nicht zu bieten. Insofern: Nagelsmann hat die richtige und logische Wahl getroffen. Nun müssen Taten folgen. Übrigens: von beiden.

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