zum Inhalt

"Kannibalisierung": FIFPro kritisiert Belastung im Fußball

Die Spielergewerkschaft veröffentlicht in einem Bericht erschreckende Zahlen - und fordert mehr Schutz für die Gesundheit internationaler Profis.

Inhaltsverzeichnis

Frankfurt am Main - Die Spielergewerkschaft FIFPro hat in einem neuen Report die Belastung von internationalen Fußballprofis massiv kritisiert - und eine "Kannibalisierung des Wettbewerbskalenders" angeprangert. "Die physische und mentale Gesundheit der Spieler müsse Priorität haben, um die Integrität des Spiels zu wahren", wurde FIFPRO-Generalsekretär Stephane Burchkalter zitiert.

Der am Donnerstag veröffentlichte Report stellt unter anderem die zuletzt zugenommene Anzahl an Partien etwa in der Champions League oder der Klubweltmeisterschaft in Frage. Laut der Gewerkschaft würden die Fußballverbände ihrer Sorgfaltspflicht mit Blick auf die Gesundheit der Spieler nicht nachkommen. Ausreichende Pausen zwischen Wettbewerbseinsätzen würden häufig fehlen.

Die Gewerkschaft fordert deshalb Schutzmaßnahmen für die Spieler, um deren Reisen zu beschränken sowie Pausen und eine angemessene Erholung zu ermöglichen, damit die Athleten ihr Leistungslimit erreichen könnten.

Der Bericht führt unter anderem das Extrembeispiel des Argentiniers Julian Alvarez auf, der in der abgelaufenen Saison in insgesamt 75 Partien für das Nationalteam sowie seinen ehemaligen Klub Manchester City im Einsatz war. Darunter fielen auch die Turniere der Copa America und der Olympischen Spiele. Demnach stand Alvarez bei gar 83 Spielen im Kader.

Ihre Kritik untermauerte die Gewerkschaft mit Zahlen: Von 1.500 befragten Spielern gaben 54 Prozent an, in der Saison 2023/24 mit "übermäßigen oder hohen Arbeitsanforderungen" konfrontiert gewesen zu sein. Bereits im Juli hatte die FIFPro gemeinsam mit europäischen Ligen eine Beschwerde bei der EU-Kommission erreicht. Die FIFA hatte daraufhin ein Gesprächsangebot erneuert. Mit ihrem Vorstoß weist die Gewerkschaft nun erneut auf die aus ihrer Sicht weiterhin besorgniserregende Situation hin.


Foto: © AFP/GETTYIMAGES/SID/Hector Vivas

Kommentare

Aktuelles