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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Erste Runde im Halbfinale der Champions League: Dienstagabend spielt Bayern München gegen Real Madrid und Mittwochabend Borussia Dortmund gegen Paris Saint-Germain. Eine Woche später folgen die Rückspiele. Das gemeinsame Ziel aller vier Mannschaften: das Finale am 1. Juni in London.
Unsere Freunde vom Bundesliga-Barometer fanden in einer repräsentativen Umfrage heraus (n = 5531 Befragte), dass jeder zweite deutsche Fußballfan (47,7 %) am ehesten Real Madrid den Titel zutraut. Bei Bayern München sind es 31,9 Prozent und beim BVB 19,2 Prozent, immerhin. (PSG übrigens nur 7,2 Prozent.)
Wir bei Fever Pit'ch werden uns die Spiele heute und morgen genüsslich ansehen, am Tag der Arbeit eine Pause einlegen, aber am Donnerstag pünktlich um 6.10 Uhr ein Zwischenfazit in euer Mailfach schicken, bevor die Bundesliga am Freitagabend mit TSG Hoffenheim gegen RB Leipzig weitergeht.
Und weil der Anlass ein so schöner ist, möchte ich einen neuen Autoren vorstellen: Christian Gödecke, früher Sportchef beim Spiegel, schreibt über die deutschen Chancen in der Champions League - und liefert Argumente, was für die Bayern und was für die Borussen spricht. Zu seinem Text: Hier klicken!
Einen rutschfesten Feiertag wünscht
Euer Pit Gottschalk
Tiki Taka im Fever Pit'ch Podcast
Der Kicker ruft "eine große Woche” für den deutschen Fußball aus. Aber kann sie auch großartig werden? Das ist in erster Linie vom Abschneiden der Bayern gegen Real Madrid und des BVB gegen PSG in den Halbfinal-Hinspielen der Champions League abhängig. Darüber spricht Malte Asmus mit Nils Kern (Chefredakteur realtotal.de) und dem Spanien-Experten Alex Truica, die gemeinsam den "Tiki Taka"-Podcast moderieren. Sie sprechen über die Chancen der deutschen Teams, den Respekt spanischer Funktionäre gegenüber scheidenden Trainern sowie mögliche taktische Kniffe von Bayern-Trainer Thomas Tuchel. Zum Podcast: Hier klicken!
⚽️ Ablenkungmanöver
Von Pit Gottschalk
Es ist das gute Recht von Uli Hoeneß, seinem Trainer die Leviten zu lesen. Er ist nicht nur der Patriarch beim FC Bayern, Ex-Präsident und Ex-Manager, sondern auch Aufsichtsrat. Das heißt: Er beaufsichtigt und benennt notfalls, was im Tagesgeschäft schiefläuft.
Eine Meinungsäußerung gehört dazu und stellt sowas wie eine Gelbe Karte dar: eine Vor- und Verwarnung, bevor Schlimmeres passiert. Uli Hoeneß ist mit Generalabrechnungen immer gut gefahren: Er korrigiert den Kurs, bevor sein Schiff Klippen rammt und sinkt.
Nur seine jüngste Attacke auf Thomas Tuchel, die ist anders. Erstens: Weil der Zeitpunkt falsch ist - so kurz vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid in der Champions League stört sie. Zweitens: Weil die Kritik nichts ändern wird - Tuchel geht zum Saisonende. Und Bayer Leverkusen ist Meister.
Hier kommt es nicht darauf an, ob Hoeneß in der Sache Recht hat und Tuchel tatsächlich keine Jungprofis verbessert. (Dessen Entwicklungsarbeit in der Mannschaft kann man leidenschaftlich infrage stellen.) Nur: Was soll ein Rundumschlag jetzt bringen? Die Antwort ist offensichtlich: gar nichts.
Es geht um Deutungshoheit. Uli Hoeneß will sein Mütchen kühlen und setzt sich damit unnötig dem Vorwurf aus, dass er seiner Enttäuschung über den verkorksten Titelkampf Luft verschaffen und Tuchel für dessen Rummäkeln an der Kaderpolitik die Ohren langziehen wollte.
Man könnte sogar noch weitergehen und behaupten: Der Bayern-Boss sucht einen Schuldigen dafür, dass die zwölfte Meisterschaft in Folge nicht geklappt hat. Stichwort: Finger Pointing. Ziel des Ablenkungsmanövers: dass niemand Vorstand und Aufsichtsrat für den verspäteten Umbruch verantwortlich macht.
Nebenkriegsschauplätze bringen aber nur selten den erhofften Erfolg. Thomas Tuchel ist nicht alleinschuldig an der lahmenden Mannschaftsleistung. Nicht zu vergessen: Den Einzug ins Halbfinale der Königsklasse schaffte sein Vorgänger Julian Nagelsmann nicht.
Hoeneß hätte deswegen auch andersherum argumentieren können: dass Tuchel auf den letzten Metern seines Bayern-Engagements noch das Beste aus der Situation herausholt. Oder: Er hätte auch (a) schweigen, (b) die Kritik intern äußern oder (c) nach Saisonende verlautbaren können.
Dass er das nicht tat und am Montag im Kicker sogar neue Attacken ankündigte, lässt Rückschlüsse auf sein Befinden zu. Kritiker werden sagen: auf sein verletztes Ego. Wir Journalisten dürfen uns nicht beschweren: Uli Hoeneß liefert verlässlich Schlagzeilen.
Aber Hoeneß wird sich ebenfalls nicht beschweren dürfen, wenn die zwei Halbfinalspiele gegen Real Madrid nicht in einem Finaleinzug enden. Für diesen Fall weiß Tuchel schon, in welche Richtung er seinen Finger heben wird. Und ganz Fußball-Deutschland wird ihm folgen.
⚽️ Champions League heute im Fernsehen
21 Uhr, Amazon Prime: Bayern München - Real Madrid
Mittwoch
21 Uhr, DAZN: Borussia Dortmund - Paris Saint-Germain
⚽️ Sogar der Papst spielt mit
Von Christian Gödecke
Dass in der Champions League alles (!) auf eine Neuauflage des Wembley-Finals 2013 zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund hinausläuft, habt Ihr womöglich auch schon im Gefühl, oder? 2024 findet das Endspiel erneut im viel zu teuren Stadion in London statt, und weil offenbar auch der Fußball richtig Bock auf diese Konstellation hat, stehen Bayern und der BVB zum ersten Mal seit damals wieder im Halbfinale. Dann gibt es natürlich noch Harry Kane, der in Wembley ja sehr viel Zeit verbracht hat, und was wäre das denn bitte für eine Geschichte, dass der Kapitän der englischen Nationalmannschaft in England seinen ersten Titel überhaupt gewinnen kann?
Was für Bayern spricht und was für Dortmund: Hier weiterlesen!
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⚽️ Was sonst noch so los ist
Oliver Bierhoff im OMR-Podcast
Er ist eine Fußball-Legende: EM-Titel als Spieler, WM-Titel als Manager. Geliebt wurde Oliver Bierhoff aber nicht immer von der Öffentlichkeit. Er polarisierte, wurde zu einem der Gesichter der Kommerzialisierung des Fußballs. Im OMR Podcast bei Philipp Westermeyer verrät Bierhoff, warum er die Haltung vieler Fans oft nicht versteht, wie er die Neuanfänge in seinem Leben geplant hat – und warum er nun im Finanzbusiness aktiv ist. Zum Podcast: Hier klicken!