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Hattrick mit Vorgeschichte: Boadu erst sauer, dann glĂĽcklich

Der Niederländer antwortet spektakulär auf die öffentliche Kritik seines Trainers.
|19. Januar 2025|
Hattrick mit Vorgeschichte: Boadu erst sauer
Hattrick mit Vorgeschichte: Boadu erst sauer

Foto  ©  IMAGO/SVEN SIMON/SID/IMAGO/Malte Ossowski/SVEN SIMON

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Der erste Bundesliga-Hattrick fĂĽr den VfL Bochum nach fast 38 Jahren hatte eine besondere Vorgeschichte: Harsche öffentliche Kritik von Trainer Dieter Hecking hatte Myron Boadu angestachelt, der Niederländer antwortete mit einem Dreierpack in nur 13 Minuten. „Ich war ein bisschen sauer, er war ein bisschen sauer. Wir haben darĂĽber geredet“, berichtete der Niederländer nach dem spektakulären 3:3 (0:3) des Tabellenletzten gegen RB Leipzig: „Ich verstand seinen Frust, er meinen. Wir sind erwachsene Männer, keine Kinder mehr.“

Hecking hatte vor dem Restart im neuen Jahr auf einer Pressekonferenz beklagt, dass der StĂĽrmer im Training zu wenig zeige. Der 24-Jährige, nach langwierigen HĂĽftproblemen wieder fit, war fĂĽr den Coach zunächst nicht erste Wahl. Erst nach dem 1:0 am vergangenen Mittwoch gegen den FC St. Pauli, das Boadus Konkurrent Philipp Hofmann mit einem Traumtor per Hacke entschieden hatte, sagte er dem Niederländer, dass er nun zum Zuge komme – erstmals seit Anfang Oktober wieder in der Startelf.

„Der Coach ist ein ehrlicher Kerl“, sagte Boadu, „es wäre mir zwar lieber gewesen, wenn er es mir direkt gesagt hätte. Aber ich bin Profi, der Coach darf kritisieren, er hatte recht.“ Und mit einem Schmunzeln fĂĽgte er an: „Ich wollte es ihm ein bisschen zeigen.“

Das gelang eindrucksvoll: Erst traf der StĂĽrmer, seit Sommer von der AS Monaco ausgeliehen, in der 48. und 57. Minute aus dem Spiel heraus. Dann verwandelte er per Foulelfmeter (61.) das Ruhrstadion in ein Tollhaus. „Ein Traum ist wahr geworden“, sagte der erste Bochumer Hattrick-SchĂĽtze in der Bundesliga seit Frank Schulz im Mai 1987.

Als gewiefter Psychologe, der diese Leistung mit seiner öffentlichen Kritik herausgekitzelt hatte, wollte Hecking aber nicht gelten. „FuĂźball ist ganz einfach“, sagte der erfahrene Trainer, „ich hab‘ ihm gesagt: Samstag lieferst du. Das hat er gemacht. Die PK war nicht ausschlaggebend, sondern unser Gespräch danach.“ Er werde sich auch in Zukunft nicht zurĂĽckhalten: „Wenn ein Spieler mich nervt, dann nervt er mich.“