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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Wir können tagelang über Vorbildfunktion und Fairplay sprechen, über Anstand im Sport und Stil am Rasenrand. Aber wenn ein Cheftrainer der Bundesliga mitten im Spiel handgreiflich wird, egal gegen wen, sind alle guten Initiativen zunichte.
Union-Trainer Nenad Bjelica beging gestern beim 0:1 in München eine Tätlichkeit gegen Leroy Sané und sah Rot. Zweimal griff er dem Nationalspieler ins Gesicht. Nicht heftig, aber wirkungsvoll. Schimpfend suchte er Zuflucht auf der Tribüne.
Die hilflos ausgestoßenen Worte Richtung Leroy Sané verschlimmern den Vorgang noch. Bjelica sagte, als sei das seine Entschuldigung: "Er (Sané) kommt in die Coaching Zone, um mich zu provozieren."
Bedauern wäre das Mindeste gewesen, das man erwarten kann. Ein guter Trainer lässt sich nicht provozieren. Auch nicht in Stress-Situationen. Ob Skandal oder Eklat: Die Bilder vom wütenden Trainer ziehen jetzt Kreise.
Das DFB-Sportgericht wird seine Strafe in den nächsten Tagen verhandeln. Man kann den Ordnungshütern nur zurufen: Die Auszeit kann nicht lange genug dauern. Die Tätlichkeit hat ja nichts mit Emotionen zu tun.
Als Führungskraft muss Nenad Bjelica seine Ausbrüche so im Griff haben, dass er keine Menschen attackiert. Sonst hat er nichts in der Bundesliga zu suchen. So nebenbei: Die Sperre schadet seiner eigenen Mannschaft am meisten.
Einen sanften Donnerstag wünscht
Euer Pit Gottschalk
⚽️ Lange Sperre droht
Trainer Nenad Bjelica von Union Berlin hat sich nach seiner Tätlichkeit im Spiel bei Bayern München (0:1) entschuldigt - allerdings ausdrücklich nicht bei Gegner Leroy Sane. "Es ist nicht zu tolerieren, was ich da gemacht habe, ich muss mich nur bei meiner Mannschaft entschuldigen", sagte Bjelica nach dem Spiel bei Sky, "nicht bei Sane: Er kommt in die Coaching Zone, um mich zu provozieren."
Beim Stand von 0:1 hatte der 52-Jährige dem Nationalspieler zweimal ins Gesicht gegriffen und ihn unsanft weggeschoben, als der den Ball holen wollte. Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte dem Union-Coach in der 74. Spielminute direkt die Rote Karte, Bjelica musste den Rest der Partie von der Tribüne aus verfolgen. Ihm droht nun eine Sperre.
"Es ist schwer, ihn da zu verteidigen. Ich möchte auch kein Öl mehr ins Feuer gießen. Aber: Nicht gut."
Bayern-Trainer Thomas Tuchel.
"Ich war in meinem Bereich, wollte den Ball holen und ihm geben", erklärte Bjelica seinen Blick auf die Szene, "er hat mich geschubst, und dann habe ich natürlich reagiert. Das geht nicht in Ordnung, ich verstehe die Rote Karte. Natürlich war ich auch etwas aufgeregt wegen der Elfmeterszene."
Beim Stand von 0:1 aus Sicht der Berliner hätte Union tatsächlich einen Elfmeter bekommen können, als Bayerns Konrad Laimer Kevin Behrens im Strafraum zu Fall brachte. "Den kann man geben, aber vor 75.000 Zuschauern in München bei einer Bayern-Führung ist es vielleicht schwierig", sagte Bjelica.
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Fußball statt Kinderfernsehen
An Fußball ging für Lili Engels dank Papa und Bruder kein Weg vorbei. Weil sie mit Mädchen bei einer Trainerin spielte, hat sie ihren Platz in diesem Sport als Kind ganz selbstverständlich eingenommen. Widerstände gab es erst später. Heute ist sie Moderatorin, u.a. bei Sport1 und beim ZDFF. Im Podcast bei Mara Pfeiffer erzählt sie von ihrem Weg in den Sportjournalismus und Nervosität vor ihrem ersten Doppelpass. Zum Podcast: Hier klicken!