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Tag 1 mit Max Eberl: Viel Spaß in München!
Der neue Sportvorstand des FC Bayern feiert heute in Freiburg seinen Einstand: Es gibt künftig viel tun, aber wenig Geduld
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Als jetzt die Verpflichtung von Sportvorstand Max Eberl beim FC Bayern bekanntgegeben wurde, hat mich das nicht sonderlich überrascht. Es war ja in den letzten Jahren in den Medien öfter angekündigt worden als zum Beispiel die Aufstiegsvorhaben des HSV, was etwas heißen will.
Trotzdem bin ich ins Nachdenken geraten, als es so weit war. Schließlich beginnt heute, mit dem Spiel der Bayern in Freiburg, offiziell eine neue Zeitrechnung beim Rekordmeister: Tag 1 mit frischem Manager.
Fasten your seat belt, Max Eberl.
Natürlich ist Bayern im Fußball die Krönung der Schöpfung, der deutschsprachigen zumindest. Jeder will da hin. Eberl ist außerdem Ex-Bayernspieler, und er ist Bayer, genauer gesagt: Niederbayer. Der 50-Jährige passt also perfekt nach München, obwohl es oberflächlich gesehen anders schien, als er zur eigenen Vorstellung nicht wie seine Chefs in dunklem Anzug und weißem Hemd kam und sowieso nicht in einer Lederhose, sondern in einer karierten, womit er einen Hauch von Uli Stielike verströmte.
Sei’s drum. Max Eberl sprach klug. Lächelte viel. Dabei gibt’s eigentlich nichts zu lächeln, sondern viel zu arbeiten nach ständigem Chaos auf den verschiedenen Führungspositionen beim FC Bayern: Ein Trainer muss gefunden werden – für einen, der nie hätte kommen brauchen, und ein überbezahlter Kader soll verbilligt und gleichzeitig verstärkt werden, was ein Widerspruch in sich ist. Außerdem täte eine Portion Zukunftsvision gut in einem Klub, der seit ein paar Jahren gefühlt von Kurzfrist-Entscheidung zu hektischer Entscheidung und wieder zurück pendelt.
Viel Druck für Max Eberl. Hat er wirklich alles richtig gemacht?
Immerhin steht bereits fest: Eberl wird schon bald den größten Erfolg seiner Managerkarriere feiern: die erste Vizemeisterschaft.
Jetzt aber genug gemeckert, der Mann fängt doch erst an, und schließlich gibt es auch beim FC Bayern eine Schonfrist für Neue – sie dauert handgestoppte 15 Tage. Oder waren’s Stunden?
Was hat er vor? Eberl gab gleich bei seiner Vorstellung ein paar echte Statements ab: Er trug wie gesagt äußerst unkonservative Klamotten, und er brachte zur Amtseinführung seine Partnerin mit, was ein bisschen ungewöhnlich ist, außer man wird als US-Präsident vereidigt. Eberls Signal sollte wohl lauten: Ich bin voll locker.
I’m the other one.
Ein bisschen Imagepflege ist dringend nötig, denn einige Fußballfans mögen ihn nicht mehr: Die einen, weil er zuletzt in Leipzig Dienst nach Vorschrift machte, die anderen, weil er überhaupt nach Leipzig gegangen war, und manche, weil er zuvor Borussia Mönchengladbach angeblich mit fadenscheinigen Gründen (Erschöpfungssyndrom) verließ, was ich für einen fiesen Vorwurf halte.
Unbestritten ist jedoch: Wenn du Erschöpfungssyndrom hattest, ist die Säbener Straße 51 der letzte Ort auf der Welt, an dem du arbeiten möchtest. Der FC Bayern ist das Synonym für Erschöpfung, es gibt hier keine ruhige Minute. In jedem Moment steht alles auf dem Spiel, dauernd nörgelt ein TV-Experte, alle zerren an deinen Hemdsärmeln, keine Sekunde klingelt das Telefon nicht, und wenn du fünfmal in Folge gewonnen hast, werden Sondersendungen angesetzt, weil der sechste Sieg nur ganz knapp war.
Was wird Max Eberl, der bei Borussia Mönchengladbach so erfolgreich gewesen ist, der spannende Trainer dorthin lotste und Top-Transfers tätigte, was wird er in München machen? Und wie?
Keiner weiß es.
Franz Beckenbauer hätte jetzt einfach nur gesagt: Ja gut, Mönchengladbach ist nicht München. Thema erledigt.
Viel Spaß, Max Eberl!
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