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1:1! Dortmund in der Krise: Muss Terzic gehen?

Auch im letzten Spiel des Jahres gegen Mainz versagen dem BVB die Nerven – die Zukunft des Trainers ist offen

Foto: Imago / Sven Simon

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Wer gestern Abend die erste Hälfte von Dortmund gegen Mainz gesehen hat, wird sich für den Rest des Jahres die quälende Frage stellen: Wie kann man eigentlich gegen so einen Gegner nicht gewinnen?

Weil der haushoch überlegene Vizemeister nach dem Wiederanpfiff in den gewohnten Trott verfiel, verabschiedete er sich am Ende mit der nächsten Bundesliga-Blamage, einem 1:1 gegen den Vorletzten Mainz, in die Winterpause.

Mein persönlicher Tiefpunkt des Spiels: Die Szene nach der Pause, in der Dortmunds Ramy Bensebaini ein Duell mit der Eckfahne verliert.

Bundesliga: BVB – Mainz 1:1! EDIN TERZIC AM ENDE?
War’s das schon für ihn? Borussia Dortmund holt gegen Mainz 05 nur ein 1:1. Trainer Edin Terzic (41) bleibt im sechsten Pflichtspiel in Folge ohne Sieg.

Das Worst-Case-Szenario ist jetzt eingetreten, die Lage dramatisch: Nichts geht mehr, Dortmund hat seit sechs Spielen nicht gewonnen. Der Abstand des Tabellenfünften zu den Champions-League-Plätzen könnte heute auf sechs Punkte anschwellen. Weshalb alle Welt rätselt: Muss sich womöglich vor dem nächsten BVB-Spiel am 13. Januar in Darmstadt auch Trainer Edin Terzic verabschieden?

Borussia Dortmund: Bei der Frage nach dem Trainer zögert der BVB-Kapitän - WELT
Der BVB zeigt in der zweiten Halbzeit gegen Mainz eine erschreckende Leistung. Die Borussia hat nur eines der vergangenen acht Bundesligaspielen gewonnen. Die Diskussionen um Trainer Edin Terzic dürften in den kommenden Tagen lauter werden.

Was gegen Terzic spricht: In 537 Tagen Amtszeit konnte er seinen Spielern nie den Schlendrian austreiben. Sie glänzen, wenn Europa zusieht, weil die Außenseiterrolle in der Champions League bequemer und der innere Druck dann geringer ist. Daheim, in der Favoritenrolle, scheitern sie regelmäßig an den eigenen Nerven.

Der BVB bot in der Hinrunde zuviele Fremdschämveranstaltungen und zu wenig Vollgas. Das reicht einfach nicht, wenn man Titel gewinnen oder zumindest oben mitmischen will.

Einen erfolgreicheren Mittwoch wünscht

Euer Alex Steudel


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⚽️ +++ Bundesliga aktuell +++

Dortmund schon wieder schwach, Torfestival in Sinsheim

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Spielbericht zum Spiel TSG Hoffenheim - SV Darmstadt 98

⚽️ Einer ist immer da: Thomas Müller

Foto: Imago / Eibner

Von Alex Steudel

Ich habe gestern lange hin- und herüberlegt. So kurz vor der Winterpause sollte das Thema einer Kolumne ja besonders gut gesetzt sein, schließlich lesen sie die Menschen womöglich über die Festtage. Ein harscher Ton ist da nicht angebracht. Themen mit BVB-, Köln-, Fifa- oder DFB-Bezug fallen also flach, dachte ich, und Spott ist auch nicht weihnachtlich: HSV fällt ebenfalls flach.

Um 15.32 Uhr löste sich alles wie von selbst: Eine Mail mit der Betreffzeile "PRESSEERKLÄRUNG: Vertrag bis 2025 - FC Bayern verlängert mit Thomas Müller" landete sanft in meinem Postfach.

Es gibt Momente, da denkst du: Verrückt! Das war so einer. Denn Thomas Müller ist gefühlt schon immer da. Genaugenommen spielt er seit dem 1. Juli 2000 für die Bayern.

Macht 23 Jahre und fünf Monate bis heute. Im aktuellen Kader der Bayern stehen acht Profis, die am 1. Juli 2000 noch nicht mal geboren waren.

Selbst der nicht gerade wechselwütige Cristiano Ronaldo spielte in den vergangenen 23 Jahren für fünf verschiedene Klubs. Der chronisch vereinstreue Toni Kroos für vier.

Der Steudel! bei Fever Pit’ch
Für den Newsletter schreibt Alex Steudel erfrischende Kolumnen.

Müller spielte für einen. Er kann alles, nur nicht wechseln.

Sogar Werbespots mit dem anderen großen Müller beim FC Bayern, dem Gerd, hat er gedreht. 2021 starb der Bomber der Nation.

Ich musste gestern weniger an den WM-Sieg 2014 denken, an dem Thomas Müller entscheidend beteiligt war, als an die WM 2010 in Südafrika. Man erinnert sich schließlich auch eher an den Tag zurück, an dem man seinen Lebenspartner kennenlernte, als an die Hochzeit.

2010 begann alles. Müller, Neuer, Kroos, Schweini, Klose, Özil verzückten die Welt mit ganz neuem deutschem Fußball, sie fegten Argentinier wie Engländer aus den Stadien. Ich werde nie vergessen, wie ich – Ehrenmitglied der traurigen Generation Rumpel – im Flugzeug von Durban nach Kapstadt saß und darüber staunte, ja: ein bisschen stolz war, als ich mitbekam, dass Menschen aus aller Welt noch während des Startvorgangs der Maschine quer über alle Sitzreihen hinweg und enthusiastisch über den neuen deutschen Fußball redeten.

Bayern-Bosse schwärmen: „Einen Spieler wie Thomas Müller wird es nie wieder geben“
Der FC Bayern München bindet Offensiv-Routinier Thomas Müller um ein weiteres Jahr an den Verein und führt damit eine einzigartige Beziehung über das Saisonende hinaus fort. Die Bosse des deutschen Rekordmeisters betonen das Alleinstellungsmerkmal des 34-Jährigen im Klub.

Sie riefen die Namen der Protagonisten und wirkten dabei so begeistert. Es herrschte eine Stimmung, als hätten die Passagiere gerade eine Goldader unter Sitzplatz 14B entdeckt.

OSSSILL! NOIHR! MULLAR! SCHWA...SCHW-W... SCHWASCHTTTGR!

Man kann schon sagen, dass Müller an der Entdeckung des neuen deutschen Fußballs entscheidend beteiligt war. Plötzlich gingen Leidenschaft und Technik Hand in Hand. Er gewann mit Deutschland den WM-Titel, mit den Bayern zweimal die Champions League und unzählige weitere Pokale und Schalen. Torschützenkönig der WM 2010 wurde er auch.

Und weil bald Weihnachten ist, lasse ich den jüngsten Rest einfach mal weg.

Die “Legende” bleibt: Thomas Müller verlängert beim FC Bayern
Der FC Bayern München verlängert den Vertrag mit Fußball-Nationalspieler Thomas Müller wie erwartet um ein Jahr bis Ende Juni 2025. Der Boss lobt die Einzigartigkeit des Offensivspielers, der in dieser Saison allerdings längst kein Stammspieler mehr ist.

Müller hat sich selbst den Beinamen "Raumdeuter" gegeben. Und das ist er wirklich; einer, der auf dem Platz immer eine Lösung, einen Raum und Laufwege findet, die sich bis gerade eben niemand vorstellen konnte. Wenn es im Fußball ein Gleis neundreiviertel wie bei Harry Potter gäbe, würde Müller schon dort stehen und die Tickets kontrollieren.

Bayern-Trainer Louis van Gaal hat einen anderen legendären Ausdruck geprägt: "Müller spielt immer!" Das gilt zwar heute nicht mehr, aber wer erwartet das auch bei einem 34-Jährigen? Stattdessen gilt etwas viel Wichtigeres: Müller bleibt immer.

Er gleitet momentan bei den Münchnern sacht hinüber in die Abteilung Legende. Aber bis zu dem Tag, an dem er den Rasen für immer verlässt, wird er da sein, wenn sein Trainer und seine Fans ihn brauchen. Niemals wird er seinen Antrieb, die Leidenschaft und den Humor verlieren.

Und hoffentlich bis in alle Ewigkeit wird diesen Thomas Müller auszeichnen, was man auf keinem Workshop der Welt lernen kann: Authentizität.

Einen Spieler wie Thomas Müller wird es nie wieder geben
Der FC Bayern macht seinen Fans ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk: Thomas Müller verlängert seinen auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr und bleibt bis 2025. Über einen Fußballer, der seine Unverzichtbarkeit beim Rekordmeister neu definiert hat.

Achtung, ganz neu: Der Steudel-Jahresrückblick!

Alle Kolumnen der vergangenen zwölf Monate gibt es jetzt zusammengefasst als Buch-Jahresrückblick – inklusive nachträglicher Anmerkungen und WM in Katar. Titel: Und dann kam Harry Kane – Alles über das kuriose Fußball-Jahr 2023, 298 Seiten, 14,95 Euro. Erhältlich und lieferbar binnen 2-3 Tagen: Hier bestellen!


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