Aktuelle Videos
Der 1. FC Köln vorm Abgrund und St. Pauli im siebten Himmel
Während der 1. FC Köln noch immer um den Klassenerhalt zittert, kehrt der FC St. Pauli in die Bundesliga zurück. Blöd für den Hamburger SV
Inhaltsverzeichnis
Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Newsletter-Leser verpassen das Lustigste, wenn sie Fever Pit’ch nur im Mailfach konsumieren. Denn wir lassen an einer Stelle, die man meistens nicht sieht, die KI für unsere Aufmacherfotos arbeiten. KI heißt: Künstliche Intelligenz.
Das Resultat bringt mich regelmäßig zum Lachen. Diesmal bin ich mir nicht sicher. Weil das Thema des Tages heute der 1. FC Köln ist, gab ich ChatGPT den Befehl: „Erstelle ein querformatiges Foto mit Geißbock, der Fußball spielt“.
Wer oben auf „View in Browser“ klickt, sieht sofort das Ergebnis. Geißbock, Fußball, Sonnenuntergang: Das kann alles und nichts bedeuten. Was ich sagen kann: Die Ballbehandlung kommt mir bekannt vor.
Einen tierischen Montag wünscht
Euer Pit Gottschalk
⚽️ 1. FC Köln: Nicht jammern, sondern Neustart!
Von Pit Gottschalk
Natürlich ist es für den 1. FC Köln ärgerlich, wenn Borussia Dortmund das Auswärtsspiel bei Mainz 05 mit halber Kraft bestreitet und 0:3 verliert. Der eigene Heimsieg gegen Union Berlin (3:2) konnte deshalb in der Bundesliga-Tabelle nicht den notwendigen Schub erbringen und im Abstiegskampf Boden gutmachen. Beschweren sollten sich die Kölner nicht.
Es liegt in der Natur der Sache, dass Mannschaften, die in der Tabelle kein Auf oder Ab mehr zu befürchten haben, ihre besten Spieler schonen. Der BVB bestreitet am 1. Juni das Finale in der Champions League. Jede Verletzung von Stammspielern könnte fatale Folgen haben. Darum spielt man in der Bundesliga jetzt mit angezogener Handbremse.
Dürfen die Kölner ihnen das übelnehmen? Nun, hätten sie selbst immer mit dem Tatendrang gespielt, den sie von den Dortmundern eingefordert haben, wären sie kaum im Tabellenkeller der Bundesliga gelandet. Eine Mannschaft, die nur fünf Siege in 33 Spielen geschafft hat, verwirkt das Anrecht auf Schützenhilfe im Abstiegskampf. Es gilt: Nicht jammern, sondern: Neustart!
Bei 16 Niederlagen hat nur Schlusslicht Darmstadt 98 mehr Pleiten erlitten (21). Man muss es so sagen: Der 1. FC Köln ist selbst schuld, dass man an den beiden letzten Spieltagen fremde Hilfe benötigte. Der Kader passt hinten und vorne nicht, Hingabe führt zu selten zu Toren (mit 27 die schlechteste Ausbeute in der Liga), ein Klassenerhalt mit 30 Punkten wäre ein Hohn.
Nein, der 1. FC Köln mag zwar Last-Minute-Siege wie zuletzt gegen den VfL Bochum (2:1) und Union Berlin (3:2) als kollektives Stadionerlebnis abfeiern. Aber Zielrichtung sollte der Neubeginn sein, notfalls halt in der 2. Liga. Der Eff-Zeh muss sich andere Fragen stellen als die Schuldfrage, ob Borussia Dortmund mehr Gas geben musste, nämlich:
- Ist Timo Schultz der richtige Trainer für den Neuaufbau der Mannschaft in der 2. Liga?
- Kann Sportchef Christian Keller trotz Transferverbot einen guten Kader aufbauen?
- Begleitet das Publikum die Renovierungsarbeiten mit der notwendigen Geduld?
Das Urteil des Sportgerichtshofs CAS zur Transfersperre verlangt geradezu nach kreativen Lösungen. Die wird man nicht finden, wenn man sich wegen eines verkorksten BVB-Spiels auf Nebenkriegsschauplätze begibt. Die 2. Liga ist die Heimat von zu vielen Klubs geworden, die die Ursache für eigenes Versagen bei anderen Vereinen suchen.
⚽️ Immer wieder sonntags
⚽️ Heute im Fernsehen
19.30 Uhr, Sport1: Frauen-Bundesliga, Eintracht Frankfurt – SC Freiburg
Anzeige
⚽️ Trotz HSV: Der Norden ist wieder wer
Von Alex Steudel
Schlimmer kann es für HSV-Fans eigentlich nicht mehr kommen: Nachdem ihr Lieblingsklub am Freitag zum sechsten Mal in Folge den Aufstieg verspielt hatte, ging für die komplette Nachbarschaft genau dieser Traum in Erfüllung.
Der Norden ist erste Liga!
Holstein Kiel, im weitesten Sinne ein Vorort von Hamburg, ist nach dem 1:1 gegen Düsseldorf der erste Erstligist aus Schleswig-Holstein überhaupt. Und der FC St. Pauli aus dem Herzen der Stadt ist ebenfalls zurück.
Man kann es nicht anders sagen: Die Komplettblamage für den HSV ist perfekt.
Während sich die reichen Rothosen in Jahr 7 eine Etage tiefer mit der schier übermächtigen Konkurrenz aus Paderborn, Karlsruhe, Elversberg und Ulm herumschlagen müssen, kicken die kirchenmausarmen Kieler 2024/25 mit der Elite – das ist, als würde der Nachbar von Quentin Tarantino den Oscar gewinnen, weil er mit seiner iPhone4-Kamera einen Film gedreht hat.
Der Hamburger SV war nie egaler als heute – es tut weh, musste aber mal gesagt werden. Hamburg ist nämlich die längste Zeit Fußballdiaspora gewesen. Das Holstein-Stadion etwa liegt schlappe 50 Minuten Autofahrt vom Volksparkstadion entfernt – ungefähr das, was man in Berlin vom Olympiastadion zur Alten Försterei braucht.
Und wer’s näher haben will, wird auch bedient: Am Sonntag streute der FC St. Pauli ein Kilo Salz in die Wunden des HSV und stieg mit einem 3:1 gegen den VfL Osnabrück ebenfalls auf.
Die Totenköpfe stehen damit erstmals am Ende einer Profisaison vor dem HSV. Sie empfangen bald die Champions-League-Teilnehmer Bayer, VfB, BVB, RB und Bayern – aber eben mitten in der Europapokalsieger-1983-Stadt.
Für mich ist diese Entwicklung besonders praktisch, ich wohne nicht weit vom Millerntor entfernt. Wenn Coman und Sané dort zum Sprint ansetzen, fallen auf meinem Balkon vom Fahrtwind Blumentöpfe um.
Ist es nicht herrlich? Wir Hamburger werden nach langer, langer Durststrecke fürstlich entschädigt. Ich musste gestern an dieses Lied von Peter Maffay denken. Ich glaube, es geht so:
Über fast sieben Brücken musst du gehen – fast sieben dunkle Jahre überstehn – fast sieben Mal wirst du die Asche sein – aber einmal auch der helle Schein.
Nächste Saison scheint Hamburg hell. Ich kann dann sechs (!) Mal FC Bayern, BVB oder Bayer Leverkusen gucken. Dreimal gehe ich zu Fuß hin, dreimal mit dem Deutschland-Ticket in der Tasche.
Hört her, der Norden ist wieder wer!
Jetzt zugreifen: Der Steudel-Jahresrückblick!
Alle Kolumnen des letzten Jahres gibt es auch als Buch-Jahresrückblick – plus nachträgliche Anmerkungen und WM in Katar. Titel: Und dann kam Harry Kane – Alles über das kuriose Fußball-Jahr 2023, 298 Seiten, 14,95 Euro: Hier bestellen! Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de
⚽️ Was sonst noch so los ist
Zum Abschied von Christian Streich
Christian Streich verlässt den SC Freiburg im Sommer. Am Samstag wurde er bei seinem letzten Heimspiel gebührend verabschiedet und gefeiert. Doch jetzt kommt Kritik auf. Bild-Experte Alfred Draxler konnte die Euphorie um den Trainer nie verstehen und erklärt den Grund. Zum Video: Hier klicken!
⚽️ Alle mal herschauen!
Auf den Spuren einer Trainer-Legende
Kult-Trainer Jürgen Klopp verlässt im Sommer den FC Liverpool nach neun intensiven Jahren. Die Entscheidung aufzuhören begründete er damit, seine Aufgaben nicht mehr mit voller Energie angehen zu können. Seiner Beliebtheit bei den Reds tat diese Ankündigung aber keinen Abbruch: In Liverpool hat der 56-Jährige längst einen Heldenstatus erreicht. Aber wie geht’s den Liverpool-Fans wirklich mit dem Klopp-Aus? Conan Furlong reist auf die Insel und sucht nach Antworten – und erlebte Kloppo bei seinem vorletzten Heimspiel an der Anfield Road. Zum Video: Hier klicken!