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FC Bayern gibt weiter Rätsel auf

Der Rekordmeister entscheidet den Bundesliga-Auftakt in Wolfsburg mit 3:2 für sich, doch überraschend oft werden Erinnerungen wach

|26. August 2024|
FC Bayern gibt weiter Rätsel auf
FC Bayern gibt weiter Rätsel auf

Foto: Imago / Contrast

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Gestern Nachmittag dachte ich eine Zeitlang, dass auf DAZN ein „Best of FC Bayern, Saison 2023/24“ läuft. Dann merkte ich: Ach, nee, das ist ja der Bundesliga-Auftakt 2024/25! Der Nicht-mal-Vizemeister gewann zwar in Wolfsburg mit 3:2, tischte uns aber alle Qualitäten der letzten Spielzeit auf, bloß in schickeren Trikots. Schöne Tore, großartige Kombinationen, sensationelle Pässe – vor allem die nach hinten.

Nun gut, es war erst der Beginn einer langen Saison. Und die Leverkusener Meister mussten ja bei ihrem 3:2 in Mönchengladbach sogar bis zur letzten Tausendstelsekunde zittern. Also Gemach.

Um es positiv zu sehen: Das erste Teilziel haben die Bayern erreicht – sie stehen wieder vor dem VfB Stuttgart.

Ich habe mich aber schon gefragt, wieso es immer noch passiert. In Hälfte zwei, bei eigener 1:0-Führung, wirkten die Münchner anfangs so hungrig wie Löwen nach einem Fünf-Gänge-Zebra-Menü. Und als Zwischenmahlzeit gab’s Böcke: Der eigentlich ganz gute Sacha Boye verursachte einen Elfmeter (1:1), und Innenverteidiger Min-Jae Kim knüpfte nahtlos an seine Vorjahresleistungen an. Bei der DFL werden sie diese Woche hart darüber diskutieren, ob der Südkoreaner für das Wolfsburger 2:1 einen Assist bekommt oder nicht, so schön legte er auf.

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Vielleicht meckere ich zu viel. Denn: Kann man nach einem 3:2 in Wolfsburg von einem Fehlstart sprechen? Natürlich nicht. Enttäuscht bin ich trotzdem. Ich habe noch keine Entwicklung gesehen, der Bayernmotor läuft nicht rund. Selbst im Filmklassiker „The King’s Speech“ wird weniger gestottert.

Erinnern werden wir uns später an diese Begegnung ohnehin aus anderen Gründen: Harry Kane schoss kein Tor, und Thomas Müller machte sein 474. Bundesligaspiel für den FC Bayern. Er löste damit Sepp Maier (473) an der Spitze ab.

Welch unfassbar große Menge 474 ist, möchte ich an an einem Beispiel erklären: So viele Spiele hat nicht mal der HSV in der zweiten Liga absolviert!

Apropos HSV: Vincent Kompany, ehemals Profi beim heutigen Zweitliga-Zwölften, trat am Sonntag in die Fußstapfen der letzten beiden Trainer mit Hamburg-Vergangenheit – auch die gewannen das erste Bundesligaspiel mit Bayern. Ihre Namen: Felix Magath und Niko Kovac. Ich weiß nur nicht, ob das so ein gutes Zeichen ist.

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