FC Bayern: Alarmstufe Bochum
Alles schaut auf Thomas Tuchel und das Spiel beim VfL Bochum: Wie reagiert die Bayern-Führung? Die Probleme sind hausgemacht
Inhaltsverzeichnis
Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Ich würde jede Wette eingehen, dass Hans-Joachim „Aki“ Watzke zwar als Geschäftsführer bei Borussia Dortmund 2025 aufhört, aber anschließend als BVB-Präsident weitermacht. Die Geschäftsführer-Kandidaten, die aktuell als Nachfolger gehandelt werden (zum Beispiel Markus Krösche von Eintracht Frankfurt), werden dreimal darüber nachdenken, ob sie sich das Amt unter diesen Umständen antun wollen. Watzke hat über zwei Jahrzehnte lang den Verein geleitet und geprägt. Als Präsident kann und wird er sich nicht aufs Repräsentieren beschränken (können). Egal, was er sagt: Sein Wort hat Gewicht und wird Wellen schlagen.
Wie der Generationswechsel misslingt, hat der FC Bayern gezeigt. Uli Hoeneß, Manager, Präsident und Beichtvater in Personalunion, wollte Oliver Kahn als Vereinslenker installieren und war mit seiner Wahl so unzufrieden, dass er alles zurückschraubte und das Tages- und Transfergeschäft an sich riss. So ist das manchmal beim Fußball: Die Funktionäre können schwerlich loslassen. Wie viel Beinfreiheit er seinem Ziehson Max Eberl gestattet, der bald anheuert, wird man sehen. Und auch, ob Watzke tatsächlich jemanden vom Kaliber Eberl findet, der unter ihm dient. Unter uns: Davon hängt die Zukunft des BVB ab.
Ein wechselwilliges Wochenende wünscht
Euer Pit Gottschalk
⚽️ Unser Podcast
Heute zu Gast: Guido Schäfer
Wie können die Krisen bei Bayern München und RB Leipzig bewältigt werden? Guido Schäfer, Chefreporter bei der Leipziger Volkszeitung, empfiehlt allen Ernstes „Klangschalenmassagen“. Er hat sie nämlich selbst getestet, unmittelbar vor der Podcast-Aufnahme. Und so startet er am ganzen Körper vibrierend und voller Tatendrang in die angeregte Diskussion mit Pit Gottschalk und Malte Asmus und zieht vom Leder: über Thomas Tuchels Weltklasse, die überschätzte Bedeutung von Taktik, Bayer Leverkusens Höhenflug, die Effizienzprobleme bei RB Leipzig. Zum Podcast: Hier klicken!
⚽️ Alarmstufe Bochum beim FC Bayern
Von Alex Steudel
Grün leuchten nur zwei Ergebnisse, wenn man sich die Duelle Bochum gegen Bayern in den letzten Jahrzehnten anschaut. Grün für: Heimsieg Bochum. Und einer ist gar nicht so lange her, der VfL machte am 12. Februar 2022 mit seinem Doppelpass diesen Gegner nass – 4:2 stand es am Ende gegen den Rekordmeister, den damals Julian Nagelsmann trainierte und für den ein Weltfußballer stürmte. Robert Lewandowski traf im Ruhrstadion zweimal, half nix.
Warum ich darauf verweise? Am Wochenende erwartet uns dieses Duell wieder, und falls etwas Ähnliches passiert, springt in München vollends der ohnehin schon scheppernde Deckel vom Kochtopf. Dann wird aus Krise Chaos, Desaster, Panik.
Dann müssen sie an der Säbener Straße den Laden auseinandernehmen, wie Jürgen Klinsmann sagen würde, und gucken, was noch da ist, und Trainer Thomas Tuchel gehört danach eventuell nicht mehr zum Inventar, sondern Hansi Flick, wie zu lesen ist.
Ganz Deutschland, ach was, die ganze Welt schaut deshalb am Sonntag um 17.30 Uhr aufgeregt nach Bochum, wo die Sonne zwar nicht verstaubt, wie Herbert Grönemeyer immer vor dem Anpfiff singt, aber mitten in der ersten Halbzeit (exakt: um 17.52 Uhr) untergeht wie womöglich der FC Bayern wieder. 4:1 für den VfL stand’s vor zwei Jahren zur Pause.
Die Münchner würden dann in einem Monat vier Spiele verloren haben, drei hintereinander sogar, das ist so abartig unwahrscheinlich wie 20.000 Seitenaufrufe pro Monat bei google.com, und es würde Tuchel, um es mal positiv zu sehen, einen bezahlten Luxusstrandurlaub bescheren.
Zur Erinnerung: Vorgänger Nagelsmann wurde gefeuert, weil er zwei Spiele in einem Monat verloren hatte, und davor hatte er schlappe 20-mal (!) hintereinander nicht verloren.
Fußball kann so ungerecht sein.
Aber das ist auch das Schöne dran: dass wir uns plötzlich für den VfL Bochum interessieren. Und dass weniger fußballbewanderte Menschen erst jetzt erstaunt feststellen: Ach, die gibt’s ja noch, man muss nur die Erstligatabelle weit genug runterscrollen.
Sage und schreibe sechs Abstiege konnten Bochum nichts anhaben, und jetzt könnten sie sogar wie ein riesiges Schwarzes Loch Harry Kane & Co. einsaugen.
Wer trainiert die eigentlich?, fragen sich jetzt alle. Irgendwas mit Tom oder Thomas. Und war da nicht mal Schimanski Tatort-Kommissar? Nein, nein, das war Duisburg!
Statistisch gesehen ist Bochum viel zu unbedeutend. Aber wenn Statistik was zu sagen hätte, würde der FC Bayern locker gewinnen. Der Statistik konnte Thomas Tuchel in den letzten Wochen ziemlich wenig an Siegen abringen.
Harry Kane gegen Ivan Ordets, Min-Jae Kim gegen Moritz Broschinski, Milliarden gegen Kleingeld, Champions-League-Pokalberge gegen Westdeutschen Pokal 1968.
Es wird schicksalhaft spannend für die Stolperbayern – ausgerechnet gegen den Klub, mit dem sie eine Fanfreundschaft verbindet.
Das wird ein Spaß!
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Alle Kolumnen des Jahres 2023 gibt es jetzt als Buch-Jahresrückblick – plus nachträgliche Anmerkungen und WM in Katar. Titel: Und dann kam Harry Kane – Alles über das kuriose Fußball-Jahr 2023, 298 Seiten, 14,95 Euro: Hier bestellen! Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de
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20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, 1. FC Köln – Werder Bremen
Was für den 1. FC Köln spricht
Zum 100. Mal treffen die ersten Meister der Bundesliga in Punktspielen aufeinander, die Bilanz ist ausgeglichen (36-27-36). In den vergangenen 14 Duellen gab es keinen Auswärtssieg, das jüngste Bremer Gastspiel in Köln wurde zum 1:7-Debakel – am 21. Januar 2023. Aber nun ist Februar, und in diesem Monat hat Werder gegen den FC nie verloren (2-2-0). Letzter Werder-Sieg in Köln: 11. 12. 2005 (1:4), vor elf Spielen. Die Kölner haben die wenigsten Tore erzielt, Werder hat die aktuell längste Torserie (acht Spiele). Köln ist zwei Heimspiele ungeschlagen, Werder drei Auswärtsspiele. Freitags verlor der FC sieben der letzten zehn Spiele, Werder gewann dreimal in Folge nicht an diesem Tag. Nur dreimal gab es in 50 gemeinsamen Jahren ein Wende-Spiel, gewann eine Mannschaft also trotz Pausenrückstands.
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