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Komm‘ sofort zurück, Kloppo!
Trainerlegende Jürgen Klopp hat Liverpool noch nicht verlassen, da haben die Menschen schon Phantomschmerz - was wird jetzt aus ihm?
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Jürgen Klopp verlässt im Sommer den FC Liverpool. Diese Ankündigung hat mich eiskalt erwischt. Eine Leere macht sich seither in mir breit. Man kann schon sagen: Die Fußballwelt hat gebebt am Freitag. Es fühlte sich an, als hätte Jesus den wöchentlichen Stammtisch mit den Aposteln aufgelöst.
Ein Leben ohne Klopp? Undenkbar.
Nachdem ich gehört hatte, dass der erfolgreichste Schwabe seit Gottlieb Daimler seinen Reds den Rücken kehrt, wanderten meine Gedanken sofort umher:
- Birgt das Drama womöglich auch eine Chance?
- Welche Station könnte die nächste sein? Außer England (liverpoolbedingt) und HSV (jeanshosenbedingt) schien alles möglich.
Aber er will ja nicht. Hat er danach gesagt.
No club, no country for the next year.
Next Year? 2025? Wer soll das aushalten? Ich setze jetzt darauf, dass Fußballer, wenn’s um ihre Abschiede geht, schneller umkippen als früher Andy Möller. Klopp verließ zum Beispiel 2015 Dortmund und stand drei Monate später mit Daumen raus an der A1, in der Hand ein Schild: „To Anfield Road – please take me with“.
Nun passieren völlig unlogische Dinge. Der Mann ist noch gar nicht weg, da rufe ich schon: Komm‘ zurück, Kloppo!
Fans der größten Klubs der Welt wünschen plötzlich ihre eigenen Trainer zum Teufel, um für „The Normal one“ Platz zu machen.
Komm‘ sofort her, Kloppo!
Mal ehrlich, was außer Fußballmannschaften trainieren sollte er denn tun? Werbung? Geht nicht. Klopp ist doch eh überall präsent, mehr TV-Spots kann kein Mensch drehen, so große Werbeblöcke gibt’s gar nicht. Und sich in der dazugewonnenen Freizeit weitere neue Haare einsetzen zu lassen scheitert daran, dass der Kloppf schon ganz bepflanzt ist.
Ein fußballtypisches Auszeitnehmen auf dem Golfplatz ist ebenfalls undenkbar – beim Golfen braucht’s nämlich Geduld und Ruhe, die natürlichen Feinde des Jürgen Klopp. Und wenn der Ball am 16. Loch vorbeirollt, bringt das beste Gegenpressing nichts.
Der 56-Jährige aber redet sich vermutlich ein, wie schön das alles wird, so ganz ohne Stress und Fußball, und dass er jetzt endlich Zeit hat für die tollsten Unternehmungen. Reisen etwa. Wir wissen aus vielen Erzählungen: Die Reise ist für den Fußballer das, was Australien für Abiturienten ist, nur mit mehr Bier. Ich befürchte jedoch, dass Vollgas-Klopp die Sache schneller abfiedeln wird als eine handelsübliche japanische Reisegruppe.
In den letzten Tagen habe ich mich wirklich gefragt: Was für ein Leben lebt eine Legende eigentlich, wenn sie nichts zu tun hat? Papst Benedikt XVI. schrieb Bücher. Jan Ullrich parkte falsch. Magic Johnson baute Kinos. Arne Friedrich ist keine Legende.
Muhammad Ali löste das Problem auf die beste Weise: Er feierte Comebacks im Sekundentakt. Das macht Mut.
Bitte, komm‘ zurück, Kloppo!
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