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Schlägt endlich die Stunde von Bayer Leverkusen?
Nach einem Traumstart in die Saison wirkt die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso bereit für das große Projekt
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Alle reden immer von München, Dortmund und Leipzig, nur ein von unbeugsamen Fußballern mit Unternehmenshintergrund bevölkertes Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten. Ihr wisst, worum es geht, Bayer Leverkusen, das ja eigentlich gar kein Dorf ist mit seinen 160.000 Einwohnern, aber im Vergleich zu den anderen schon, zumal jetzt auch Berlin, wenngleich der etwas dörfliche Teil davon, an der Bundesligaspitze mitmischt.
Leverkusen oben. Ungeschlagen. Drei Pflichtspiele, drei Siege stehen zu Buche, und das Ganze kam folgendermaßen zustande: überzeugend.
Schlägt endlich die Stunde von Bayer?
Zeit für den Titel wär’s ja. Seit einem Vierteljahrhundert belegt die Werkself fast ausschließlich einstellige Tabellenplätze, aber nie hat’s für ganz oben gereicht. Im Märchen würde man schreiben: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sind sie heut‘ noch Vierter.
Leverkusen war zwar 1988 Europapokal- und 1993 Pokalsieger, aber Deutscher Meister klappte null. Dabei gehört der Verein eigentlich zu den Grundeinstellungen der Liga. Da könnte man doch in all der Zeit ein Mal wenigstens versehentlich Meister geworden sein; sogar Wolfsburg schaffte das.
Aber nein, irgendwas war immer, Bayer Leverkusen ist der Bergsteiger, der auf dem Weg zum Mount Everest mal am letzten Morgen in Camp 4 verschläft, mal kurz vor dem Gipfel feststellt, dass er nur die Badelatschen eingepackt hat.
Aber jetzt scheint alles zu passen!
Was die Leverkusener zuletzt gegen RB Leipzig (3:2) und in Mönchengladbach (3:0) gezeigt haben, war jedenfalls mehr als überzeugend. Kein Wunder: Deutschlands größtes Talent (Florian Wirtz), ein erfahrener Premier-League-Spieler (Granit Xhaka) und ein Weltmeister (Exequiel Palacios) spielen im Mittelfeld, davor wirbelt ein blutjunger Topstürmer (Victor Boniface) – und der Stammangreifer (Patrik Schick) ist sogar noch verletzt.
Die Namensliste ließe sich beliebig weiterführen, alles harmoniert total, der Ball rollt sagenhaft.
Was eigentlich nicht weiter verwundern sollte, denn an der Seitenlinie steht ein Weltmeister und Champions-League-Sieger, Xabi Alonso, den seine Spieler deutlich besser zu verstehen scheinen als seine armen Interviewpartner – und im Hintergrund tüftelt der Anti-Calli Simon Rolfes als Manager an seinem nächsten Geniestreich.
So wie jetzt den mit Nathan Tella, der nun auch noch (aus Southampton) dazustößt, der Rechtsaußen kostet 20 Millionen Euro.
Diese Mischung muss ja endlich für die Schale reichen!
Oder doch wieder nicht?
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