Aktuelle Videos
Mislintat-Aus beim BVB: Gibt’s nichts Wichtigeres?
Das FĂĽhrungsproblem bei Borussia Dortmund eskalierte in der Trennung vom Kaderplaner. Dabei hat die Bundesliga ganz andere Sorgen
![sven-mislintat-kaderplaner-bor-dortmund-1058295596 Sven Mislintat (Kaderplaner Bor. Dortmund) auf der TribĂĽne 29.01.2025, Fussball UEFA Champions League 2024 25, 8. Spieltag Borussia Dortmund - Schachtar Donezk 3:1 Dortmund Signal Iduna Park Nordrhein Westfalen Deutschland *** Sven Mislintat squad planner Bor Dortmund in the stands 29 01 2025, Football UEFA Champions League 2024 25, 8 Matchday Borussia Dortmund Shakhtar Donetsk 3 1 Dortmund Signal Iduna Park North Rhine-Westphalia Germany Team2](https://www.feverpitch.de/wp-content/uploads/2025/02/sven-mislintat-kaderplaner-bor-dortmund-1058295596-scaled.jpg)
IMAGO/Team 2
Von Pit Gottschalk
Dass Borussia Dortmund ein FĂĽhrungsproblem hat, ist bekannt. Zu viele Chefs wollen mitreden und kochen ihr eigenes SĂĽppchen. Die schnelle Trennung von Kaderplaner Sven Mislintat, der in Konkurrenz zu Sportchef Sebastian Kehl agierte, war deshalb der logische Schritt: In einem Verein dĂĽrfen die Bosse nicht in unterschiedliche Richtungen laufen.
Erstaunlich ist, dass diese vergleichsweise kleine Personalie gestern Abend Thema in der ARD-Tagesschau wurde. Zwischen Meldungen zur Migration, zur Bundestagswahl und zum Getöse aus dem Weißen Haus in Washington kam mir die Mislintat-Nachricht doch vernachlässigbar vor. Ebenso die fast 24 Stunden alten Fernsehbilder vom Leverkusener Viertelfinalsieg im DFB-Pokal.
Bundesliga mit Zukunftssorgen
Ich dachte so bei mir: Hat die Bundesliga nichts Aufregenderes zu bieten? Und in der Tat: hat sie nicht. In Hamburg drehte sich die Sportbusiness-Konferenz “Spobis” zwei Tage lang um die Frage, wo die Zukunft der Bundesliga liegen könnte. Antworten lieferten die zahlreichen Vereinsbosse, die auf großer Bühne ihre Ansichten darlegten, nicht.
Auch nicht der Eintracht-Macher Axel Hellmann, eigentlich ein Vordenker. Er regte zumindest den Gedanken an, dass die Bundesliga eine Art Strategie braucht, die Spannung und Moneten in Einklang bringt und die Klubs wetterfest für die Zukunft macht. Dazu gehört auch: dass Spieler wie Jamal Musiala und Florian Wirtz in Deutschland bleiben.
Wirtz und Musiala fĂĽr die Bundesliga wichtiger!
Eine Bundesliga ohne die beiden jungen Nationalspieler wäre um zwei Attraktionen ärmer. Man muss Bayern MĂĽnchen fast die Daumen drĂĽcken, dass Wirtz in MĂĽnchen anheuert statt bei Real Madrid. Das Geld, das Uli HoeneĂź rausrĂĽcken mĂĽsste, bliebe ja in der Bundesliga – und wĂĽrde Bayer Leverkusen den Kauf eines adäquaten Ersatzmanns ermöglichen.
Die Chancen auf Musialas Vertragsverlängerung beim FC Bayern bezeichnete Sportvorstand Max Eberl im Saal Z als “gut”. Man muss schon viel Zuversicht aus den drei Buchstaben sieben, um sein Bleiben als wahrscheinlich zu betrachten. Aber, immerhin: “gut” heiĂźt nicht “schlecht” – und sollte der Tagesschau allemal eine Meldung wie Mislintat wert sein.