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2:0! DFB-Frauen olympisch – dank Hrubesch
Auf den letzten Drücker schafft die Frauen-Nationalmannschaft die Olympia-Qualifikation. Doch die Euphorie täuscht nicht über Probleme hinweg
Inhaltsverzeichnis
Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Die Bundesliga-Ausschreibung der TV-Rechte im Frühjahr hat eine weitere Hürde genommen: Das Kartellamt erlaubt den DFL-Plan, dass künftig alle Live-Spiele bei einem einzigen Sender oder Streaming-Dienst übertragen werden dürfen.
Die Wende provoziert ein Lächeln. Die Marktwächter haben wohl endlich kapiert, was ihre bisher geforderte Vergabe an mindestens zwei Sender bedeutete: dass Fans auch zwei teure Abos brauchen, um ihren Klub zu sehen – Sky und DAZN.
Damit ist jetzt Schluss! Die Bundesliga darf ihre Live-Spiele an mehrere Sender vergeben (ab Saison 2025/26), muss es aber nicht mehr. Ob wieder mehrere Abos fällig werden, liegt jetzt allein an der DFL selbst. Ausreden gibt’s keine mehr.
Zu den Nebenwirkungen der Rechtevergabe könnte gehören, dass die Sportschau ihre Zusammenfassungen ab 19.15 Uhr statt 18.30 Uhr in der ARD zeigt. Linear 45 Minuten später – damit sollte man im digitalen Zeitalter leben können.
Einen fernsehsüchtigen Donnerstag wünscht
Euer Pit Gottschalk
⚽️ Riesenfreude! Im Sommer geht’s nach Paris
Von Pit Gottschalk
Auf den letzten Drücker hat’s Horst Hrubesch also doch noch vollbracht: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft fährt im Sommer zu den Olympischen Spielen nach Paris. Das 2:0 gestern Abend in den Niederlanden, der dritte Platz in der Nations League, reichte zur Olympia-Qualifikation 2024. Herzlichen Glückwunsch dem Bundestrainer und seinen Nationalspielerinnen!
Das glückliche Ergebnis der gemeinsamen Heldenreise darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Jahr der Enttäuschungen hinter den DFB-Frauen liegt. Das Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft, das vorzeitige Ausscheiden der beiden Klubmannschaften VfL Wolfsburg und Bayern München in der Champions League, der holprige Quali-Start: Das alles darf man jetzt nicht vergessen.
Horst Hrubesch kam ja nur ins Bundestrainer-Amt, weil der DFB nicht rechtzeitig gemerkt hatte, dass es zwischen seiner Vorgängerin Martin Voss-Tecklenburg und den Spielerinnen geknirscht hat. Offenbar war die Erwartung nach der nationalen Euphorie um EM-Platz 2 zuvor zu übermächtig gewesen. Der Blick für die Details geht dann verloren. Der deutsche Frauenfußball ist nicht da, wo er sein sollte.
Es ist darum gut, dass der DFB inzwischen mit Andreas Rettig als Geschäftsführer und Nia Künzer als Direktorin zwei Führungskräfte hat, die sich von den Resultaten des Tagesgeschäfts eben nicht den Blick auf das große Ganze vernebeln lassen. Talentförderung an der Basis, Professionalisierung in der Frauen-Bundesliga, Trainer-Ausbildung: Ihre ToDo-Liste kann nur Überschriften nennen.
Was wir doch an den Einschaltquoten im Fernsehen erkennen, ist das gesteigerte Interesse am Frauenfußball. Keine Nation in Europa hat mehr Titel vorzuweisen. Und trotzdem ziehen Spanien und England, zumindest auf Klub-Ebene, an den Deutschen vorbei. Wie kann das sein? Warum zeigen die Fernsehkameras bei den Montagabend-Spielen auf Sport1 noch immer leere Zuschauerränge im Free-TV?
Die Olympia-Qualifikation wird jetzt dem Frauenfußball hierzulande wieder einen Schub geben, gar keine Frage. Darüber sollten wir uns freuen! Und uns bewusst sein, dass die Arbeit vielleicht begonnen hat, aber längst nicht abgeschlossen ist. Deutschland will die WM 2027 ausrichten. Dafür wären wir garantiert qualifiziert. Aber fürs Sportliche wird nicht immer ein Hrubesch in letzter Minute reichen.
⚽️ Heute im Fernsehen
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⚽️ Baller League ballaballa?
Von Erik Roos
Über die Baller League zu lästern, wäre ziemlich einfach. Zu laut, zu überfrachtet, zu künstlich, zu schwaches Niveau, keine Banden, dafür Abseits – was soll das? Und dann dieses Drumherum, das Storytelling der Darsteller. Bei allem Respekt: Figuren wie der von einem Streamer gemimte „Präsident Knabe“ von Eintracht Spandau sind alles, nur nicht lustig.
Die Wahrheit ist aber: Die Baller League ist – mindestens – ein Experimentierfeld für die Zukunft des Fußballs. Schiedsrichter Babak Rafati trug zuletzt bei dem Hallen-Event eine 5G-Bodycam, die neue Bilder lieferte. Ein Idee, die in ähnlicher Form auch in der Bundesliga denkbar ist. Auch über Live-Bilder aus der Kabine wird bald zu sprechen sein.
„Das ist auch meine Art, mein Verständnis vom Fußball und meine DNA.“ Lukas Podolski
Denn wahr ist auch, ebenfalls bei allem Respekt: 90 Minuten Hoffenheim gegen Augsburg, in denen möglicherweise nicht einmal ein Tor fällt, locken keinen Teenager mehr hinter dem Ofen hervor. Die Baller League geht neue Wege – viele seltsame, das ist korrekt, aber eben auch viele interessante. Das zu verspotten, wäre zu kurz gedacht.
Erik Roos ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
⚽️ Was sonst noch so los ist
Druckerhöhung aus Manchester
Auf seiner Pressekonferenz schwärmt ManCity-Trainer Pep Guardiola von seinem ehemaligen Schützling Xabi Alonso und dessen Team Bayer Leverkusen. Er warnt aber auch, dass man jetzt die Saison auch mit Erfolgen zu Ende bringen muss. Zum Video: Hier klicken!
⚽️ Alle mal herschauen!
Briten kopieren Bundesliga-Fans
Plötzlich sieht es in England aus wie in der Bundesliga. Bei Blackburn Rovers gegen Newcastle United fliegen Tennisbälle. Was ist da los? Die Auflösung gibt es in der neuen Folge „Englische Woche“. Zum Video: Hier klicken!